Mittlerweile sind Mini-PCs aber mehr als nur ein Ersatz für Einsteiger-PCs, sondern so leistungsfähig, dass sie für nahezu alle Anwendungen eingesetzt werden können. Je nach Ausstattung können sie beispielsweise als vollwertiger Bürorechner, als Multimedia-Box, Digital-Signage-Computer und sogar als performanter Gaming-PC genutzt werden.
Diese Vielseitigkeit hat der Beliebtheit der Kleinen noch einmal einen deutlichen Schub verpasst. Mittlerweile kann kein PC-Hersteller mehr auf sie verzichten. Viele Anbieter haben sogar ein komplettes Portfolio an Mini-PCs aufgebaut und bieten Geräte für die unterschiedlichsten Anwendungen und Zielgruppen an.
So hat beispielsweise Zotac, einer der Pioniere bei Mini-PCs, seine Produktpalette kräftig ausgebaut. Das Angebot umfasst mittlerweile auch leistungsfähige Office- und Gaming-Minis, lüfterlose und embedded Mini-PCs und Workstations im Mini-Format. Im kommenden Jahr soll das Portfolio noch einmal deutlich erweitert werden. Geplant ist unter anderem eine »Zotac Pro«-Familie mit speziellen Mini-PCs für den Industriebereich. Seit dem vergangenen Jahr hat Zotac auch eine Vertriebskooperation mit dem Gaming-Spezialisten Schenker Technologies. Seitdem können die Mini-PCs von Zotac mit Komponenten nach Wunsch bestückt als vollständige Systeme über die neue E-Commerce-Plattform »bestware.com« von Schenker bestellt werden.
Auch Aquado hat schon sehr früh auf Mini-PCs gesetzt. Der PC-Hersteller assembliert in der Oberpfalz PCs, Notebooks, Workstations, Server und Storage-Systeme. PCs sind das Kerngeschäft. Und hier laufen gerade Mini-PCs seit einigen Jahren überdurchschnittlich gut, wie Aquado-Vorstand Volker Rühlicke im Gespräch mit CRN erläuterte. Heute sei bereits jeder vierte verkaufte PC bei Aquado ein Mini-PC. Den Erfolg der Kleinrechner erklärt Rühlicke mit deren Vielseitigkeit. Viele Mini-PCs von Aquado kämen ohne Lüfter aus und seien daher besonders für Produktionsbetriebe wie Schreinereien geeignet. Auch Geräte mit optischem Laufwerk seien nach wie vor gefragt. Die würden häufig in Schulen eingesetzt, die zwar ein digitales Whiteboard haben, die Lehrmittel aber auf CD nutzen müssen.