Digitalisierung und Klimawandel

Wie gelingt "nachhaltige" Digitalisierung?

13. März 2020, 10:00 Uhr | Autoren: Christoph Dernbach und Teresa Dapp, dpa / Redaktion: Stephanie Jarnig

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Verbraucher fordern zunehmend ökologisch einwandfreie Produkte

Die SPD-Politikerin sieht sich mit ihrer umweltpolitischen Digitalagenda als Pionierin. Fachleute waren ins Erarbeiten der 72 Maßnahmen eingebunden, andere Ministerien nicht - mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) wolle sie nun reden, sagte Schulze.

Auf die Frage, ob Vorschriften aus Deutschland die global agierenden Tech-Konzerne nachhaltig beeindrucken können, verweist die deutsche Umweltministerin auf die Bedeutung des gesamten europäischen Marktes. Und bei der Festlegung des europäischen Kurses könne man Akzente setzen, wenn Deutschland in diesem Juli den Vorsitz im EU-Rat übernehme.

Viele Tech-Riesen aus den USA und Asien warten aber gar nicht auf ein Signal aus Europa, um nachhaltigere Produkte anzubieten. So können die Akkus von Smartphones von Apple, Samsung, Huawei und Lenovo/Motorola zu akzeptablen Bedingungen ausgetauscht werden, auch wenn die Kunden den Wechsel nicht selbst vornehmen können, sondern das Gerät in eine Werkstatt bringen müssen. Die Hersteller stecken dabei in einer Zwickmühle. Zum einen entscheiden sich die Kunden für immer flachere Modelle, die auch wasser- und staubdicht sind - was mit einem locker sitzenden Akku nicht machbar ist. Zum anderen wollen sich die Smartphone-Besitzer nicht als Umweltfrevler verhalten.

Der Wunsch von Smartphone-Nutzern nach einem ökologisch einwandfreien Produkt ist inzwischen in den Konzernzentralen angekommen. So überbieten sich High-Tech-Unternehmen wie Apple, Google und Samsung mit Selbstverpflichtungen beim Thema Öko-Strom und nachhaltiger Rohstoffnutzung. Aber auch die großen Investoren achten verstärkt auf die Öko-Bilanz. So hat der US-Vermögensverwalter Blackrock angekündigt, Konzerne mittels Kapitalentzug und Misstrauensvoten zu strafen, wenn sie weiter eine klimafeindliche Geschäftspolitik betreiben würden.

Auch wenn manche Blackrock-Kritiker diese Ankündigung für ein Täuschungsmanöver halten, kann man bereits konkrete Auswirkungen sehen. Der Softwareriese Microsoft, wo Blackrock zweitgrößter Anteilseigner ist, kündigte zuletzt an, nicht nur auf einen klimaneutralen Betrieb umzustellen, sondern bis 2030 der Atmosphäre mehr Kohlendioxid zu entziehen, als man produziere. Und bis 2050 will der Konzern all den Kohlenstoff aus der Umwelt entfernen, den das Unternehmen seit seiner Gründung 1975 entweder direkt oder durch den Stromverbrauch verursacht hat.

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