Noch vor wenigen Jahren stellte sich für viele Unternehmen die Frage, ob ihr Weg überhaupt in die Cloud führt. Mittlerweile gehören hingegen Multi-Cloud-Konzepte bestehend aus verschiedenen Diensten bereits in vielen IT-Abteilungen zur Tagesordnung. Zwar hatten laut einer Studie des Colocation-Anbieters Interxion aus dem vergangenen Jahr zum damaligen Zeitpunkt nur elf Prozent der deutschen Unternehmen eine entsprechende Multi-Cloud-Strategie implementiert, doch 36,8 Prozent wollten dies in den folgenden 18 Monaten nachholen, 32,8 Prozent langfristig. Bei 11,8 Prozent der Befragten war eine Multi-Cloud gar als Folge von Schatten-IT organisch gewachsen. »Insgesamt beschäftigen sich derzeit fast alle deutschen Unternehmen in irgendeiner Form mit der Multi-Cloud«, erklärt Jens Prautzsch, Geschäftsführer von Interxion Deutschland. »Nur 7,6 Prozent haben das Thema bislang ignoriert oder nutzen nur einen oder gar keinen Cloud-Provider. Damit zeigt die RIA-Studie klar, dass nicht nur die Cloud, sondern sogar die Multi-Cloud in Deutschland ange-kommen ist.«
Eine erfolgreiches Multi-Cloud-Konzept ist jedoch längst kein Selbstläufer. Die größte Hürde ist für viele Studienteilnehmer (38,4 Prozent) die technische Verbindung zwischen den verschiedenen Cloud-Diensten.
18,4 Prozent sehen darüber hinaus Sicherheitsrisiken durch die Verwendung verschiedener Cloud-Dienste, 17,8 Prozent wissen hin-gegen nicht genau, auf welcher Infrastruktur kritische Daten und Anwendungen betrieben werden. Auch die stärkere Komplexität des Managements und die größere Auslastung der personellen Ressourcen (14,6 Prozent) stellen laut der Studie erhebliche Herausforderungen dar.
Interessant ist nicht zuletzt, auf welche Anbieter deutsche Unternehmen zurückgreifen: Laut der Studie stehen die Hyperscaler dabei hoch im Kurs. 30,6 Prozent der Befragten wählen deren Dienste, 20,2 Prozent darüber hinaus branchenspezifische Cloud-Angebote in Kom-bination mit Hyperscalern. Nur branchenspe-zifische Cloud-Angebote oder anwendungs-spezifische Clouds nutzen 17,8 Prozent der Befragten, nur lokale Cloud-Provider lediglich elf Prozent.