funkschau: Woran haben Sie erkannt, dass Beiersdorf reif für Veränderung war? Und welche Rolle spielte dabei die IT?
Meier: Zum einen hatte ich das Wissen, dass mein Chef sehr Technik-begeistert ist und, dass ich ihn auf diesem Level erreichen und überzeugen konnte. Zum anderen war mir bewusst, dass wir unsere Kosten im Blick behalten müssen, um dem Mutterkonzern einen möglichst günstigen Preis anbieten zu können – und die IT ist hierfür das richtige Werkzeug.
Natürlich spielten dabei auch die Lösungen an sich eine entscheidende Rolle. Vmware ist einfach eine „coole“ Technologie, die funktioniert. Das hat mir zwar zunächst nicht jeder geglaubt, aber der Erfolg gab uns letztendlich Recht. So haben wir beispielsweise bei einer Live-Demo während der Betriebsversammlung produktive SAP-Systeme von einem Rechenzentrum in ein anderes verschoben – da waren einige Kollegen sichtlich nervös.
funkschau: Welche Eigenschaften sollte eine Person haben, die eine große Transformation in ihrem Unternehmen herbeiführen möchte? Haben Sie für Verantwortliche in diesem Bereich einen besonderen Rat?
Meier: Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und das nötige Know-how sind sicher wichtig, um ein Projekt dieser Größenordnung erfolgreich umsetzen zu können. Zudem bin ich der Meinung, dass Unternehmen unbedingt „Change Agents“ brauchen um langfristig erfolgreich zu sein.
Es ist wichtig die Stakeholder zu identifizieren, zu überzeugen und dann einfach umzusetzen – frei nach dem Motto: Act first, apologize later! Eine Transformation dieser Größenordnung lebt von der Energie und Bereitschaft der Mitarbeiter, sich auch gegen große Bedenken und Hindernisse – das Ziel stetig vor Augen – einzusetzen und auch mal unorthodoxe Weg zu gehen. Das muss man vorleben, und dadurch überzeugen.