Unter dieser Prämisse ist allerdings zu erwarten, dass ein professioneller Cloud-Provider den Datenschutz sowohl auf physischer wie auf digitaler Ebene deutlich zuverlässiger gewährleisten kann als manch mittelständischer Unternehmer mit dem sprichwörtlichen Server im Keller. Hinzu kommt, dass nicht für alle Unternehmensdaten das gleiche Schutzbedürfnis herrscht. „Sehr verständlich, dass etwa ein Fertigungsbetrieb seine Forschungs- und Entwicklungsdaten nicht außer Haus geben will. Zu groß ist offenbar die Furcht, in einer unbekannten Cloud-Infrastruktur könnte irgendjemand etwa jahrelang optimierte Konstruktionsdetails abschöpfen. Wenig rational hingegen erscheint es, diese Furcht auch auf ERP-, CRM- oder Office-Daten zu übertragen“, kommentiert Hannig.
Bedeckt hält sich in Sachen Cloud auch so mancher IT-Leiter. Die Sorge, Einfluss auf die Unternehmensentwicklung zu verlieren, mag in vielen Fällen mit im Spiel sein. Richtig ist, dass bei Nutzung von Exclusive-Clouds entsprechend weniger Kapazitäten in der eigenen Firma laufen und dass der Betrieb weniger IT-Personal verlangt. Das aber ist keineswegs gleichzusetzen mit einem Einflussverlust der IT. Eher im Gegenteil - denn sobald beispielsweise eine Windows-Farm in die Cloud verlagert wird, verbringen hoch qualifizierte IT-Kräfte nicht länger ihre Zeit mit Patches und Trouble-Shooting. Sie können sich stattdessen um Innovationen kümmern, die das Unternehmen substanziell nach vorne bringen. Die Gestaltungsmöglichkeiten der IT und ihr Beitrag zum Geschäftserfolg nehmen nicht ab sondern zu. Cloud-Computing macht den Mittelstand also nicht nur kosteneffizienter und agiler, sondern auch innovativer.