Smart Lighting

Es werde Licht!

12. Juli 2019, 13:59 Uhr | Autor: Bouke Stoffelsma / Redaktion: Diana Künstler
© siwasasil -123rf

Wie smarte Stromnetze neue Möglichkeiten für die stadtweite Straßenbeleuchtung eröffnen und so zum Schlüsselelement für E-Mobilität werden können.

Deutschlands Stadtwerke warten. Nachdem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Ende letzten Jahres das erste Smart Meter Gateway zertifiziert hatte, war die Branche hoffnungsvoll, 2019 mit dem Rollout intelligenter Messsysteme im vollen Umfang durchstarten zu können. Nun sind bereits wieder mehrere Monate vergangen, doch der Zertifizierungsprozess weiterer Systeme – und damit die Voraussetzung für eine flächendeckende Umsetzung – geht nur in kleinen Schritten voran (siehe auch der Exkurs: Der schleppende Smart-Meter-Rollout). Die Wartezeit mag manchmal frustrierend sein, doch es bleibt festzuhalten, wie wichtig die Arbeit des BSI ist. Schließlich ist das Thema (Daten)-Sicherheit einer der wichtigsten Faktoren, der die Digitalisierung der Energiewende zum Erfolg werden lässt. Darüber hinaus verschafft es deutschen Städten und Stadtwerken ausreichend Zeit, sich schon jetzt mit Projekten zu befassen, mit denen sich die Möglichkeiten intelligenter Stromnetze – auch weit über das klassische Messwesen hinaus – nutzen lassen. Und dabei geht es nicht um utopisch anmutende Zukunftsstudien, sondern vielmehr um einen ganz konkreten Baustein, mit denen Städte den Weg zur Smart City einläuten können: die Straßenbeleuchtung.  

Mit dem intelligenten Stromnetz zu smarten und sicheren Laternen
Während viele Smart-City-Szenarien völlig neue Möglichkeiten des vernetzen Lebens skizzieren, wird oftmals ausgeblendet, dass es in jeder Stadt bereits eine vorhandene Infrastruktur gibt, die ein hohes Potenzial für Optimierungen birgt und gleichzeitig fit für die Zukunft gemacht werden muss. Städtische Straßenbeleuchtungssysteme sind dadurch gekennzeichnet, dass verschiedenste Technik in unterschiedliche Laternen verbaut wird – das Thema Sicherheit spielt dabei noch eine untergeordnete Rolle. Doch es dürfte klar sein, dass diese Art der Infrastruktur anfällig für Angriffe von außen ist. Die Lösung dieses Problems liegt näher als man denkt. Und jede Stadt, die derzeit einen Umbau ihres Messwesens vorbereitet, sollte diesen Umstand in ihre Planungen mit einbeziehen: Denn der Aufbau eines intelligenten Stromnetzes, das auf vom BSI zertifizierten Smart Meter Gateways basiert, eignet sich perfekt, um damit auch die Straßenbeleuchtung in ein neues Zeitalter zu heben. Deshalb lassen sich die Vorarbeiten beim Smart Metering hervorragend nutzen, um gleichzeitig eine sichere Infrastruktur für das Verwalten, Steuern und Überwachen von Straßenlaternen zu etablieren.

Individuell, stromsparend, dimmbar
Neben dem Sicherheitsaspekt eröffnet diese Strategie auch ganz praktische Vorteile, um die teilweise in die Jahre gekommenen Anlagen einem nötigen Update zu unterziehen. Heutige Schaltsysteme sind meist Rundsteueranlagen, die nur sehr geringe Auflösungen ermöglichen. Das bedeutet, dass alle Laternen stadtweit gleich geschaltet werden. An diese Stelle rückt zukünftig ein umfassendes Verwaltungspaket, ausgestattet mit einer leistungsstarken Management-Software. Diese kann beispielsweise anhand von Sonnenphasen (gespeist durch Wetterberichte) analysieren, an welchen Stellen in der Stadt welche Helligkeiten auftreten. In der Folge können Laternen minutengenau eingeschaltet und somit besser an den Tag bezihehungsweise die Nacht angepasst werden. Dieser Vorteil kann auch bei Veranstaltungen wie Straßenfesten oder Ähnlichem zum Tragen kommen, um bei diesen Gelegenheiten Laternen oder ganze Straßenzüge individuell länger zu beleuchten.

Auch in Bezug auf ihren originären Einsatzweck – dem Herstellen der Verkehrssicherheit – ergeben sich dank eines intelligenten Steuermanagements weitere Vorzüge. So sind moderne Straßenlaternen, getrieben durch die LED-Technik, dimmbar und können unter bestimmten Bedingungen in ihrer Leuchtkraft flexibel angepasst werden. Dies gilt übrigens auch für Bestandsleuchten, die sich im Zuge einer Modernisierung auf den neuesten Stand der Beleuchtungstechnik bringen lassen. Alle genannten Vorteile zahlen darüber hinaus auf einen wichtigen Aspekt ein, der viele Städte und Stadtwerke in einer zukunftsgerichteten Planung unterstützt: Durch das Verringern von Schaltzeiten und die Dimm-Möglichkeit ergibt sich für Kommunen eine nicht zu vernachlässigende Stromersparnis.

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