Skype for Business

Impulse für Cloud-Telefonie?

22. April 2016, 15:06 Uhr | Autoren: Wolfgang Fehr und Rolf Bergfeld / Redaktion: Diana Künstler
© funkschau

Mit der neuen "Enterprise Suite E5" von Office 365 hat Microsoft Anfang Dezember 2015 auch die Möglichkeiten von Skype for Business deutlich erweitert. So können Telefonie-Funktionalitäten eingesetzt werden, ganz gleich, ob die Nutzer in der Cloud angemeldet sind oder am On-Premise-System.

Über die Cloud zu telefonieren, ist seit Einführung von Skype eigentlich ein alter Hut. Doch während Privatnutzer dieses flexible, kostenlose Angebot schnell angenommen haben, taten sich  Unternnehmen lange Zeit schwer damit. Dies lag anfangs an Sicherheitsbedenken, die zwar nach der Übernahme durch Microsoft sowie der Einführung von Skype for Business weitgehend ausgeräumt sind. Doch blieben andere Herausforderungen. So standen etwa in der Office 365-Cloud keine Telefonanlagefunktionen zur Verfügung. Mit neuen Versionen erweiterte Microsoft die Lösung sukzessive, doch erst mit der aktuellen „Enterprise Suite E5“, die am 1. Dezember 2015 in Office 365 eingeführt wurde, schließt Skype for Business aus der Cloud zu seinem On-Premise-Pendant auf. Dies liegt vor allem an folgenden Veränderungen: Die Cloud PBX-Funktionalität stellt Nutzer, die nur in der Cloud eingerichtet sind, mit den Mitarbeitern gleich, welche die On-Premise-Telefonanlage in der eigengehosteten Infrastruktur nutzen. Da die wesentliche Funktionalität der Telefonanlage nun auch in der Cloud zur Verfügung steht, gibt es bei der Nutzung fast keinen Unterschied mehr.

PSTN Calling ermöglicht es, aus der Cloud heraus Sprachverbindungen mit dem öffentlichen Telefonnetz herzustellen. Umgekehrt können Mitarbeiter ihre normale Telefonnummer in die Cloud mitnehmen und dort angerufen werden. Diese Funktion ist derzeit zwar nur in den USA verfügbar, wird demnächst aber auch in Deutschland angeboten.
PSTN Conferencing erweitert die bekannte Konferenzplattform um die Option, sich auch mit einem klassischen Telefonanruf in die Konferenz einwählen zu können.
Zusätzlich kann das Hinzufügen weiterer Teilnehmer durch den Konferenzleiter nun nicht mehr nur über eine IP-Verbindung, sondern auch über das öffentliche Telefonnetz erfolgen.
Meeting Broadcast schließlich erhöht die Kapazitäten von Webkonferenzen auf bis zu 10.000 Teilnehmer. Zudem gibt es Management-Funktionen für professionelle Meetings wie Regieübernahme oder Mischung verschiedener Inhalte.

Praktische Einsatzszenarien
Durch diese neuen Funktionen können Unternehmen zahlreiche Vorteile realisieren. So bietet Cloud PBX in Verbindung mit PSTN Calling die Möglichkeit, herkömmliche Telefonanrufe mit Hilfe des Skype for Business-Clients durchzuführen, ohne eigene Skype for Business-Server zu betreiben. Dabei können Mitarbeiter ganz normal anrufen und angerufen werden. Zudem stehen klassische Leistungsmerkmale wie Halten, Übergabe und Weiterleitung zur Verfügung. Diese basieren auf der bewährten Enterprise Voice-Technologie, die schon im Lync-Server eingesetzt und im Skype for Business-Server verfeinert wurde. Cloud PBX bietet auch eine Konfigurationsmöglichkeit zur Nutzung bestehender On-Premise-Telefonleitungen für eingehende und ausgehende Anrufe. Diese hybride Konstellation ermöglicht die Integration bestehender Telefonanlagen sowie Contact-Center-Systeme und ist in Regionen, in denen PSTN Calling noch nicht verfügbar ist, die bevorzugte Architektur. Unabhängig davon, ob ein rein cloudbasierter oder hybrider Ansatz gewählt wird, macht es für die Mitarbeiter keinen Unterschied mehr, ob sie im Büro, zu Hause oder unterwegs sind, solange sie eine Internetverbindung besitzen.

Über die Funktion PSTN Calling können Unternehmen darüber hinaus ihre Rufnummern von ihrem bisherigen Telefon-anbieter in das cloudbasierte Skype for Business übernehmen. Sobald dies in Deutschland verfügbar ist, erhalten sie eine einheitliche Nummer für alle Anwendungen und sind für Kunden, Partner oder Kollegen jederzeit und von überall erreichbar. Mit Hilfe von PSTN Conferencing können sich Teilnehmer eines Skype for Business-Meetings in Office 365 über Festnetz- oder Mobiltelefone einwählen. So ist ohne Internet-Verbindung die Einwahl möglich. Diese Option ergänzt die bisherigen Möglichkeiten für die Teilnahme per Skype for Business- oder Lync-Client am PC, der mobilen Skype for Business-App auf dem Smartphone oder der Browser-App „Skype for Web“. Zudem können Organisatoren eines Meetings weitere Teilnehmer durch einen Anruf auf die herkömmliche Telefonleitung einbinden. Meeting Broadcast ermöglicht die Durchführung von Großkonferenzen, wobei sich die Teilnehmer mit praktisch jedem Gerät einwählen können. Damit veranstalten Unternehmen zum Beispiel eine konzernweite Präsentation der Geschäftsergebnisse zum Jahresende oder öffentlich zugängliche Webinare. Damit ersparen sie sich Reisekosten für die Mitarbeiter aus großen, weit entfernten oder zahlreichen Niederlassungen. Bei externen Teilnehmern vergrößern sie damit die Reichweite. Als Zusatzfunktionen stehen Bing Pulse für Echtzeitumfragen und das Beobachten von Stimmungen zur Verfügung sowie Yammer für den Dialog mit Teilnehmern während der Übertragung.

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