Die Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) hält Einzug in den Unternehmensalltag. Das bringt auch Herausforderungen mit sich. Denn je mehr M2M-Lösungen eingesetzt werden, desto höher ist auch der Integrations- und Verwaltungsaufwand. Genau da setzen cloudbasierte Administrationsplattformen an.
Für Unternehmen beginnt eine neue Phase der Digitalisierung: Seit Jahren vereinfachen ITK-Lösungen administrative Prozesse – vom Lieferauftrag bis zur Rechnungsstellung. Jetzt erfassen sie auch die industriellen Anlagen, Maschinen, Arbeitsgeräte, Fahrzeuge oder sonstige Objekte des operativen Geschäfts. Möglich machen das M2M-Lösungen. Ihre Einführung bietet Unternehmen immense Vorteile. Spediteure sehen beispielsweise in Echtzeit, wo ihre Fahrzeuge unterwegs sind, wann sie gewartet werden müssen und welche Route unter Berücksichtigung des aktuellen Verkehrsgeschehens am schnellsten ist. Wartungsdienste überprüfen den Status von Aufzügen, Windturbinen und medizini-schen Geräten aus der Ferne und beheben auf demselben Weg auch konfigurationsbedingte Fehler. Das Potenzial solcher Anwendung ist riesig. Die Berater von McKinsey prognostizieren einen wirtschaftlichen Mehrwert von bis zu 11 Billionen Dollar im Jahr 2025 – weltweit versteht sich.
Das rasante Wachstum der vernetzten Wirtschaft birgt aber auch neue Herausforderungen. So stellt sich beispielsweise die Frage, wie sich der eigene Maschinenpark verwalten lässt. Wie werden Software-Updates eingespielt? Wie stellen Anwender sicher, dass auf allen Geräten die neuste Firmware läuft und alle ordnungsgemäß konfiguriert sind? Und wie lassen sich Daten verschiedener Geräte miteinander verknüpfen und in die bestehende IT-Umgebung einspeisen? Antworten auf all diese Fragen liefern cloudbasierte und anwendungsorientierte Administrationsplattformen.
Mittlerweile setzen immer mehr Unternehmen in Deutschland darauf, Ressourcen wie Rechenleistung oder Speicherplatz nach Bedarf aus der Cloud zu beziehen. Dem jährlichen Cloud-Monitor von Bitkom und KPMG zufolge nutzen bereits 44 Prozent der Unternehmen in Deutschland die Cloud. Weitere 24 Prozent planen oder diskutieren aktuell den Einsatz. Die Migration wird dabei auch von staatlichen Institutionen gefördert. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) brachte dazu beispielsweise bereits 2010 das „Aktionsprogramm Cloud Computing“ auf den Weg. Im Rahmen des „Technologieprogramms Trusted Cloud“ hat das BMWi zudem in Kooperation mit Wissenschaft und Wirtschaft prototypische Cloud-Lösungen für die Industrie, das Handwerk und den öffentlichen Sektor erarbeitet.
Cloud-Nutzung wächst
Bei M2M-Anwendungen gehört die Cloud mittlerweile bereits seit Jahren zum Standard. Sie fungiert hier zum einen als Speicherort für die erfassten Daten und zum anderen als Weboberfläche, mit der Benutzer über Desktops, Tablets und Smartphones auf die Anwendung zugreifen. Diese Cloud-Lösungen waren allerdings meist anwendungsspezifische Eigenentwicklungen. Sie nutzten zwar Konnektivitätsplattformen, um SIM-Karten und Verbindungen zu verwalten. Entwickler konstruierten die darauf aufbauende Applikation aber immer wieder neu. Der Entwicklungsprozess war entsprechend aufwändig, sowie zeit- und kostenintensiv. Das schlug sich in den Preisen nieder.
Beim Einsatz mehrerer M2M-Lösungen fehlte Anwendern außerdem eine übergeordnete Verwaltungsplattform zur Gesamt-übersicht. Genau das leisten moderne M2M- und IoT-Plattformen. Sie abstrahieren die zentralen Funktionen der Anwendungen und überführen sie in universelle Entwicklungs- und Administrationsplattformen. Diese stellen wiederum vorgefertigte Funktionen für alle typischen Aspekte einer M2M-Anwendung bereit – zum Beispiel ein Inventar zum Gerätemanagement oder die Auswertung und Visualisierung von Sensordaten.
Der Markt für solche M2M- und IoT-Plattformen boomt und wird zunehmend unübersichtlicher. Arkessa, Evrythng, Prosyst, Seecontrol,Thingworx und die Cloud der Dinge von der Telekom und ihrem Partner Cumulocity sind nur einige exemplarische Beispiele. Die grundlegende Idee dahinter ist einfach: Die gerätespezifischen Daten werden in ein geräteunabhängiges Format überführt. Möglich macht das eine speziell entwickelte Software, der sogenannte Agent.