Frage 1: In welchen Branchen sehen Sie die größten Potenziale für den Einsatz von M2M-Kommunikation und was sind die treibenden Kräfte?
Marten Schirge, Leiter Vertrieb bei Device Insight: Insbesondere in der Automotive-Branche ist die Verbreitung von M2M-Kommunikation schon jetzt sehr hoch. Das größte Wachstum erwarte ich in den Branchen Maschinen- und Anlagenbau sowie im Bereich Transport und Logistik. Als wichtigste Faktoren für das Wachstum sind die Serviceoptimierung im Maschinen- und Anlagenbau und die Positionserfassung und Ermittlung von Betriebszuständen im Sektor Transport und Logistik zu nennen.
Frage 2: Gibt es ausreichend Standards, um M2M-Teillösungen verschiedener Hersteller sinnvoll zu integrieren, beziehungsweise wer treibt die Standardisierung voran?
Schirge: Es gibt meiner Meinung nach ausreichende Bemühungen verschiedener Organisationen, M2M-Standards zu etablieren. Für neue Marktteilnehmer ohne Expertenwissen bleiben die Standards aktuell aber noch recht undurchsichtig. Device Insight und Vodafone beteiligen sich innerhalb der Open Mobile Alliance (OMA), den neuen Lightweight-M2M-Standard für das Device-Management von M2M-Geräten zu etablieren.
Frage 3: In welchen Bereichen der M2M-Wertschöpfung liegt Ihre Kernkompetenz als Anbieter beziehungsweise Hersteller?
Schirge: Device Insight entwickelt und betreibt die M2M-Applikationsplattform „CENTERSIGHT“ mittlerweile seit zehn Jahren. Wir sehen die Skalierbarkeit der Lösung und unseren Fokus auf die Integration des Systems in die Kundenprozesse als unsere größte Stärke an. Viel Erfahrung konnten wir gemeinsam mit Vodafone im Bereich der Anbindung von Maschinen- und Anlagen über Mobilfunk sammeln.
Frage 4: Zum Thema Sicherheit: Wie beurteilen Sie die Situation im M2M-Umfeld. Wo besteht Aufklärungs- beziehungsweise Handlungsbedarf?
Schirge: Die Sicherheit einer M2M-Lösung sollte immer entsprechend der Anwendung des Kunden gewählt werden. Bei der Übertragung sensibler Daten ist es gerechtfertigt, einen hohen Aufwand zu betreiben. Ein häufiger Fehler ist, normale Daten-SIM-Karten anstelle von globalen M2M-SIM-Karten zu verwenden. Letztere erlauben es, ein abgesichertes privates M2M-Netzwerk zu nutzen, das nur von den eigenen Maschinen genutzt werden kann.
Frage 5: Wie wird sich der Markt für M2M-Lösungsanbieter in den kommenden Jahren verändern?
Schirge: Ich bin überzeugt, dass in Zukunft M2M-Ökosysteme mit mehreren kompetenten Lösungspartnern und entsprechenden technischen Schnittstellen zwischen den einzelnen Komponenten einer M2M-Lösung eine große Rolle spielen werden. Die Anwender werden dann noch stärker als heute auf abgestimmte M2M-Systemkomponenten zurückgreifen können.