Frage 1: In welchen Branchen sehen Sie die größten Potenziale für den Einsatz von M2M-Kommunikation und was sind die treibenden Kräfte?
Michael Gartz, Leiter Sales und Marketing, Insys Icom: Erstens: Maschinen- und Anlagenbau – Treiber: Kostendruck (Stichwort: pro-aktive Wartung) und ökologische Verantwortung. Zweitens: Energieversorgung (Smart-Grid) – Treiber: Zunahme dezentraler Energieeinspeisung und Kostendruck aufgrund EEG erfordern intelligentes Netzmanagement. Drittens: zunehmende Verzahnung zwischen Office-IT und Fertigungs-IT – Treiber: IT-Sicherheit und die automatisierte „Fabrik“.
Frage 2: Gibt es ausreichend Standards, um M2M-Teillösungen verschiedener Hersteller sinnvoll zu integrieren, beziehungsweise wer treibt die Standardisierung voran?
Gartz: Standards werden zum Teil beachtet. Zurzeit sind allerdings viele proprietäre Lösungen im Einsatz. Auf Standards zu warten, wird in vielen Fällen auch nicht reichen. Lieber auf ein „eingespieltes Team“ setzen.
Frage 3: In welchen Bereichen der M2M-Wertschöpfung liegt Ihre Kernkompetenz als Anbieter beziehungsweise Hersteller?
Gartz: Wir sind etablierter Hersteller von Kommunikationsgeräten wie Routern und Modems für industrielle Anwendungen. Unsere Kernkompetenz besteht in der variablen Kombination von vorhandenen Technologien, angereichert um ein eigenes, Linux-basiertes SW-System, einen eigenen M2M-VPN-Dienst sowie viel Entwicklungs- und Projekt-Knowhow.
Frage 4: Zum Thema Sicherheit: Wie beurteilen Sie die Situation im M2M-Umfeld. Wo besteht Aufklärungs- beziehungsweise Handlungsbedarf?
Gartz: Siehe die zehn Gebote der IT-Sicherheit in der industriellen Datenkommunikation. Fachleute reden von umfangreichen Konzepten, vielfach fehlt es aber schon an den Basics, gerade in Sachen Sicherheit.
Frage 5: Wie wird sich der Markt für M2M-Lösungsanbieter in den kommenden Jahren verändern?
Gartz: Der Markt ist zurzeit im Wandel. Es werden neue Anwendungen und Anbieter kommen, sich Nischen öffnen. Aufgrund der fortschreitenden Automatisierung wird stetiges Wachstum erwartet.