Frage 1: In welchen Branchen sehen Sie die größten Potenziale für den Einsatz von M2M-Kommunikation und was sind die treibenden Kräfte?
Joachim Hauck, M2M Principal Sales-Manager Central Europe bei Vodafone Group: Unabhängig von der Branche und Unternehmensgröße können viele Firmen von M2M profitieren. Großes Potenzial sehen wir derzeit im Maschinen- und Anlagenbau bei der Fernüberwachung und Steuerung von Maschinen. Auch für das Asset Tracking, also die Nachverfolgung von Gütern, wird die Technik zunehmend genutzt. In Zukunft wird auch der Bereich Consumer-Electronics, wie etwa Smart-Home, eine wichtige Rolle spielen.
Frage 2: Gibt es ausreichend Standards, um M2M-Teillösungen verschiedener Hersteller sinnvoll zu integrieren, beziehungsweise wer treibt die Standardisierung voran?
Hauck: Mit Schnittstellen wie Ethernet und USB oder Protokollen wie „ModBus“ sowie dem GSM-Funknetz sind wichtige einheitliche Voraus-setzungen geschaffen. Darüber hinaus gilt es, bestehende Standards anzupassen. Ein Beispiel ist die Open Mobile Alliance (OMA) mit dem geplanten Device-Management-Standard „OMA-DM Lightweight“ – ein ressourcenschonendes Protokoll speziell für M2M-Anwendungen wie Smart-Metering.
Frage 3: In welchen Bereichen der M2M-Wertschöpfung liegt Ihre Kernkompetenz als Anbieter beziehungsweise Hersteller?
Hauck: Vodafone ist heute in der Lage, eine Ende-zu-Ende-Lösung mit allen Komponenten aus einer Hand anzubieten. Wir beraten, begleiten die Implementierung und liefern den After-Sales-Support – unterstützt von erfahrenen Partnern für M2M-Terminals und Application-Services. Unsere Kernkompetenzen liegen im Mobilfunknetz und den globalen SIM-Karten mit einer spezifischen M2M-Plattform für das Management der jeweiligen Lösung.
Frage 4: Zum Thema Sicherheit: Wie beurteilen Sie die Situation im M2M-Umfeld. Wo besteht Aufklärungs- beziehungsweise Handlungsbedarf?
Hauck: Um Sicherheit im industriellen Umfeld zu gewährleisten, stehen bereits verschiedene Tools zur Verfügung. So werden zum Beispiel ankommende Steuerungs-SMS ausschließlich über das M2M-eigene Short-Message-Service-Centre von Vodafone geroutet und damit auf Korrektheit geprüft. Für die Ende-zu-Ende-Sicherheit werden Konzepte wie „Demilitarized Zone“ (DMZ) inklusive doppelten Firewalls bei dem Zugriff auf die Maschinen und Anlagen genutzt.
Frage 5: Wie wird sich der Markt für M2M-Lösungsanbieter in den kommenden Jahren verändern?
Hauck: Wir erwarten die Entwicklung hin zum Komplettanbieter, der eine globale Netzverfügbarkeit und internationalen Support anbietet, aber auch kundenspezifische Lösungen erarbeiten und realisieren kann. Dabei ist aufgrund der komplexen Wertschöpfungskette eine enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern und Spezialisten der Schlüssel zum Erfolg für M2M-Lösungsanbieter – heute und in Zukunft.