Smart City

Smarte Rattenbekämpfung schützt Mensch und Natur

28. Juni 2018, 14:10 Uhr | Autor: Tillmann Braun / Redaktion: Natalie Ziebolz

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Ortung und Kontrolle der Rattenpopulationen

Mittels Sensortechnik und Cloud Rattenpopulationen orten und kontrollieren
Experten gehen davon aus, dass derzeit bereits rund 350 Millionen Ratten ihr Unwesen in Deutschland treiben. Wie viele es genau sind, kann jedoch niemand sagen. Sie wandern durch unterirdische Kanäle, zerstören wichtige Infrastruktur bis hin zu Beton durch Nagen und bringen mit ihren Wühlaktivitäten mitunter Straßen und Gehwegflächen zum Einsturz. Doch in welchem Gebiet oder Kanal sich zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders viele Ratten aufhalten, ließ sich bislang schwer sagen. Auch hier hilft die neuartige Lösung. Denn das Cloud-basierte System rund um die Köderschutzbox ToxProtect umfasst unter anderem eine Sensortechnik und ein elektronisches Monitoring-System inklusive Bewegungsmelder. Die entsprechende Technologie, die im Deckel der Box platziert ist, stammt von Telegärtner Elektronik aus Crailsheim. So lassen sich beispielsweise sämtliche Zugänge von Schadnagern mit Datum und Uhrzeit protokollieren, was detaillierte Rückschlüsse auf die Populationsentwicklung zulässt. Zudem kann jederzeit nachvollzogen werden, welches Ködergift wo, wann und in welchen Mengen eingesetzt wurde, sodass sich die Köderannahme und Wirkung des Giftköders analysieren lässt. Diese Informationen zu dokumentieren, ist laut den neusten Gesetzen zwingend erforderlich. Welche Restmengen an Gift entnommen wurden, lässt sich nunmehr ebenfalls leicht im Blick behalten, was unter anderem für die Nachweisführung für die Sondermüllentsorgung wichtig ist. Bislang wurden all diese Details zumeist mühselig mit Stift und Papier von den jeweiligen Mitarbeitern aufgenommen und archiviert. Wer es in der Vergangenheit mit der Dokumentation wiederum nicht so genau nahm, muss sein Handeln nun auf jeden Fall umstellen. Sonst drohen rechtliche Konsequenzen.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
Dortmund ToxProjekt
In Städten wie Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Lörrach und Görlitz kommen die smarten Rattenköderboxen bereits zum Einsatz und schützen Mensch und Natur vor den Rodentiziden.
© Ball-b

Die Tatsache, dass mit Hilfe der Köderschutzbox die tatsächliche Rattenpopulation an einem bestimmten Ort ermittelt werden kann, ermöglicht den Betreibern eine giftlose Überprüfung von möglichen Befallsorten. Mit Ködern, die kein Gift enthalten, lassen sich also zunächst die besten Stellen zur Rattenbekämpfung ermitteln, bevor dann für das gesetzliche Limit von zwei Wochen die notwendigen Giftköder in der Köderschutzbox gezielt eingesetzt werden können. Ohne ein solches System können die Betreiber nur mutmaßen, welche Kanäle und Schächte stark frequentiert sind. Sämtliche Daten können übrigens in gängige GIS-Systeme eingepflegt werden. Zusätzlich bietet die Cloud-basierte Lösung den Anwendern die Möglichkeit, die Maßnahmen zur Bekämpfung von Ratten direkt über ein Web-Frontend zentral zu erfassen, zu dokumentieren und auszuwerten. Die entsprechenden Statistiken und Analysen sind sowohl für den effizienten Betrieb als auch für den gesetzlichen Nachweis wichtig.

ULE-Funk macht die Arbeit der Rattenbekämpfer leichter und sicherer
Um die quantitative Rattenpopulation im Kanal zu erfassen, müssen die Kanäle nicht geöffnet werden. Für den Datenaustausch zwischen der ToxProtect-Box und dem mobilen Lesegerät kommt der als besonders stabil und sicher geltende Ultra-Low-Energy Funkstandard (ULE) zum Einsatz. ULE basiert auf sicheren DECT-Frequenzen, wie man sie von der Schnurlostelefonie kennt. Mit einer großen Reichweite, niedrigem Verbrauch und verschiedenen Sicherheits-Features bietet der herstellerübergreifend einsetzbare Standard optimale Voraussetzungen etwa fürs Smart Home, wo ULE von immer mehr Unternehmen wie der Deutschen Telekom, AVM und Panasonic genutzt wird. Wie sich am Beispiel der ToxProtect zeigt, ist der Funkstandard, dessen Entwicklung von der ULE Alliance kontinuierlich vorangetrieben wird, aber auch für Smart Cities geeignet.

Da die Überprüfung der Köderschutzboxen per ULE-Funk und somit ohne unnötige Schachtöffnung und -besteigung erfolgt, reduzieren sich nicht nur der Zeitaufwand und damit die Kosten, sondern auch der Arbeitsschutz wird erhöht. Schließlich müssen die Mitarbeiter nur dann in den Kanal absteigen, wenn dies tatsächlich erforderlich ist. Um neues Ködergut in der Köderschutzbox anzubringen, reicht in der Regel der Einsatz einer Teleskopstange. Somit sind Abstiege in den Schacht also die Ausnahme statt wie bislang die Regel.


  1. Smarte Rattenbekämpfung schützt Mensch und Natur
  2. Ortung und Kontrolle der Rattenpopulationen
  3. Die gesetzeskonforme Lösung

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu connect professional

Weitere Artikel zu Smart City/Building

Weitere Artikel zu Public Cloud

Weitere Artikel zu IoT-Anwendung

Weitere Artikel zu Automation/Produktion

Weitere Artikel zu Mobilfunk-Dienste

Weitere Artikel zu IoT Services

Matchmaker+