In der Zwischenzeit prägen allerdings IaaS-Plattformen den entstandenen Markt zur Vermietung von Rechen- und Speicherkapazität, die auf firmeneigenen Technologien beruhen. Der bedeutendste Anbieter einer solchen Public Cloud ist Amazon Web Services (AWS), dahinter haben sich Microsoft mit Azure und auch Google mit Compute Engine als Größen etabliert. Zahlreiche weitere Anbieter wie Atos, CSC, Fujitsu, IBM und T-Systems mischen inzwischen ebenfalls mit. Parallel dazu entstanden unternehmensintern Private Clouds, die nach ähnlichen Grundsätzen organisiert sind wie Public Clouds und den Unternehmensanwendungen Rechenleistung nach Bedarf zuteilen. Hier dominieren die auf Server-Virtualisierung aufbauenden Produkte von VMware und Microsoft den Markt.
In jüngster Vergangenheit wächst jedoch in der IT-Branche die Unterstützung für die herstellerneutrale IaaS-Technologie OpenStack, die Interoperabilität im Hinblick auf unterschiedliche Hard- und Software verschiedener Hersteller verspricht, sodass sich Rechenlasten flexibel verschieben lassen, ohne sich auf bestimmte Hersteller festlegen zu müssen. In ein paar Jahren könnten auf dieser Grundlage verteilte Landschaften entstehen, in denen sich über Anbietergrenzen hinweg Rechenleistung, Speicherplatz und Netzwerkkapazität vermieten und beziehen lassen.
Red Hat beispielsweise liefert OpenStack mit Enterprise Linux aus. HP hat die im Mai diesen Jahres gestartete Cloud-Plattform Helion auf OpenStack aufgebaut. Oracle hat nach der Übernahme des Cloud-Spezialisten Nimbula OpenStack dem Unix-Derivat Solaris hinzugefügt, und VMware integriert gerade eine OpenStack-Distribution ins Portfolio. Ganz auf OpenStack ausgerichtet ist das kalifornische Start-up Mirantis, das auf proprietäre Ergänzungen komplett verzichtet und auch keine weiteren Produkte im Portfolio hat.