Startseite > Datacenter & Verkabelung > Deutsche Rechenzentren im Aufschwung

Made in Germany

Deutsche Rechenzentren im Aufschwung

9. November 2015, 15:50 Uhr | Benjamin Deglmann, Marketing-Manager beim Rechenzentrumsbetreiber ODN OnlineDienst Nordbayern in Fürth

Fortsetzung des Artikels von Teil 7

Fünf Fragen: QSC

Frage 1: Welche Services zeichnen Ihr Rechenzentrum primär aus?

Dennis Knake: QSC verfügt über Rechenzentren in ganz Deutschland. Die größten befinden sich in Hamburg, Nürnberg und München. Die Services erstrecken sich von flexiblen Server-, Storage- und Netzwerklösungen bis hin zum Management von Datenbanken oder ganzen Unternehmensanwendungen sowie IT-Arbeitsplätzen. Dazu auch SAP-Basis-Betrieb bis hin zum Application-Management sowie der IT-Betrieb von Microsoft-Anwendungen.

Frage 2: Der Standort Deutschland ist für den Betrieb eines Rechenzentrums nicht der Attraktivste. Strom- und Personalkosten sind hierzulande exorbitant und die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind eine weitere Erschwernis. Warum haben Sie sich dennoch für den Standort Deutschland entschieden?

Knake: Unsere Zielgruppe ist der deutsche Mittelstand. Gerade für diese Zielgruppe gilt: Wer in Deutschland produziert, möchte seine Daten nur ungerne im fernen Ausland gespeichert wissen, ohne einen Einblick darüber, wer alles und durch welche Gesetzgebung auf seine Daten zugreifen kann. So ist gerade der Standort Deutschland für unsere Zielgruppe deutscher Mittelstand in Anbetracht der strikten Datenschutzgesetze besonders attraktiv.

Frage 3: Die deutsche Gesetzgebung in puncto Datenschutz hat ihre Vor- und Nachteile, was überwiegt bei Ihnen in Bezug auf die Services für Ihre Kunden?

Knake: Sicherheit geht vor. Durch die fortschreitende Digitalisierung bekommen Themen wie Datensicherheit und Datenschutz natürlich einen ganz anderen Stellenwert. Die digitale Transformation umfasst ja nicht einfach nur den Launch eines Onlineshops, sondern die Digitalisierung aller Prozesse im Unternehmen und auch die Interaktion mit dem Kunden.

Frage 4: Lagern Kunden auch ihre kritischen Daten bei Ihnen komplett aus oder bevorzugen Kunden die Sicherheit der eigenen vier Wände und beziehen Add-on-Services in einer Hybrid-Konstellation?

Knake: Manche Firmen setzen in ihren Cloud-Strategien auf hybride Ansätze und betreiben sensible Teile ihrer IT selbst. QSC entwickelt dafür derzeit die so genannte „Pure Enterprise Cloud“, die die Integration von traditionellen Applikationen und neuen Cloud-Diensten ermöglicht. Das Management einer derart komplexen Infrastruktur ist von den meisten Unternehmen, gerade aus dem Mittelstand, kaum zu leisten.

Frage 5: Standort Deutschland ist noch lange nicht mit dem Gütesiegel „Made in Germany“ gleichzusetzen. Lässt sich der hohe Anspruch überhaupt erfüllen und was wären die wichtigsten Parameter, die dafür erfüllt sein müssen?

Knake: Eine wichtige Rolle bei der IT-Sicherheit spielt die Einführung eines Information-Security-Management-Systems (ISMS). Darin definieren Unternehmen Prozesse und Regeln, um die Informationssicherheit durchgehend zu steuern, zu beaufsichtigen und aufrechtzuerhalten. Die Informationssicherheit konzentriert sich dabei auf die Themen Integrität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit der Daten. QSC hat bereits im Jahr 2005 damit begonnen, ein eigenes ISO- 27001-zertifiziertes ISMS aufzubauen.