Der deutsche PC-Markt ist schwach ins Jahr 2018 gestartet. Den aktuellen Zahlen von Gartner zufolge wurden im ersten Quartal 2018 2,5 Millionen PCs in Deutschland ausgeliefert. Das entspricht einem Rückgang von 3,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2017 und einem Rückgang von 20,5 Prozent gegenüber dem vorhergehenden vierten Quartal 2017.
Der Rückgang geht größtenteils auf das Konto der Consumergeräte. Laut Gartner schrumpfte der B2C-Markt um 17,5 Prozent. Die Analysten führen die schwache Nachfrage auch auf die noch gut gefüllten Lager aus dem vorausgegangenen Weihnachtsgeschäft zurück. »Es gab einen Überhang aus dem Vorquartal und die Händler wollten ihre Lager nicht übermäßig füllen. Denn im zweiten Quartal waren neue Modelle mit Intels Kernprozessoren der achten Generation geplant«, erklärt Meike Escherich, Principal Research Analyst bei Gartner. Aber auch zur Jahresmitte sind noch jede Menge Consumergeräte im Channel auf Halde, wie Branchenkenner berichten. Denn die Forecasts für das zweite Quartal 2018 lagen zwar schon bei minus 10 Prozent, der Rückgang sei aber tatsächlich doppelt so hoch ausgefallen.
Auch die Hersteller bestätigen die schwache Nachfrage im Privatkundensegment. »Während der Commercial-Bereich wirklich gut läuft, sieht es im Retail eher schlecht aus«, erklärt Mirco Krebs, General Manager und Territory Leader der PCSD-Gruppe (PC and Smart Devices Group) für die DACH-Region bei Lenovo. »Der Consumer-Markt schwächelt in ganz Europa. Offensichtlich geben die Kunden ihr Geld statt für Technologie eher für andere Konsumgüter aus.«
Auch die klassischen Absatzzyklen verschieben sich. Das Weihnachtsgeschäft habe sich mittlerweile auf gerade noch drei bis vier Wochen rund ums Weihnachfest reduziert und erstrecke sich nicht mehr wie früher von Ende Oktober bis in die zweite Januarwoche, berichtet der Lenovo-PC-Chef. »Dafür sind jetzt neue Aktionszeiträume wie Black Friday und Cyber Monday dazu gekommen. Gerade der Black Friday funktioniert inzwischen auch hier sehr gut.«
Was im Consumermarkt aber mehr denn je hervorragend läuft, sind Gaming-PCs. Hier steigt die Nachfrage und die Kunden sind bereit, deutlich mehr Geld auszugeben als für normale PCs. Ein Grund dafür, dass Konkurrent HP mit dem Consumergeschäft nicht unzufrieden ist, wie
Susanne Kummetz, Director Commercial Channel und Midmarket, berichtet. HP sei hier sogar gewachsen und haben die Marktanteile vom einstelligen Bereich bis auf jetzt rund 20 Prozent ausgebaut. Kummetz führt das auch darauf zurück, dass der Gaming-Bereich mit der vor zwei Jahren eingeführten Marke »HP Omen« sehr gut gewachsen sei.