Wie schwer das PC-Geschäft für Reseller schon seit Jahren geworden ist, berichtet Tarik Bhikh, Inhaber von Zero-Point. Das eingeführte Geschäft in der Düsseldorfer Innenstadt bekommt die Konkurrenz der Online-Riesen, die wie Notebooksbilliger jetzt auch noch stationäre Geschäfte etablieren, immer stärker zu spüren. »Früher haben Kunden bei einem Preisunterschied von 100 bis 150 Euro lieber beim Händler gekauft. Heute sind 20 Euro mehr schon zu teuer«, meint Bhikh. Auch das Thema »Beratungsklau« spiele eine zunehmende Rolle.
Bhikh hat aus der Not eine Tugend gemacht und das Geschäft über die letzten fünf Jahre in Richtung IT-Infrastruktur erweitert. »Das Geschäftskundensegment wächst und die IT im Unternehmen. Deshalb haben wir uns umorientiert und bieten verstärkt IT-Infrastruktur und IT-Services an«. Das Portfolio reicht von Servern, Storage- und Netzwerkprodukten bis zu Cloud-Services. Bhikh liefert herstellerunabhängig, was der Kunde will oder braucht und das ist oft auch erstmal Beratung. »Viele Kunden haben einen richtigen Mischmasch in ihrer IT. Manchmal sind sogar die Server von unterschiedlichen Herstellern«, berichtet Bhikh. Auch Cloud-Service gehören zum Angebot, meist sind das Hybrid-Cloud-Lösungen, je nachdem, was der Kunde nutzt. Wie bei der Hardware greift Bhikh hier auf die Angebote der Distribution zurück. Das funktioniere gut, meint er und für die Kunden mache es keinen Unterschied, ob die Services aus seinem Datacenter käme oder über die Distribution.
Inzwischen trägt die IT-Infrastruktur den Löwenanteil zum Geschäft bei. 70:30 ist die Umsatzverteilung von IT-Services zum PC-Geschäft. Beide Bereiche profitieren voneinander. Über die Stammkunden im PC-Geschäft und Mundpropaganda ist Zero-Point in das Dienstleistungsgeschäft hineingewachsen. Heute zählen zu den Kunden mittelständische Unternehmen, aber auch Banken, Unternehmensberater, Industriekunden, Modekonzerne, Kanzleien und Steuerberater. Und viele von ihnen kaufen zur Infrastruktur jetzt auch die Clients. »Das beflügelt auch das PC-Geschäft«, meint Bhikh, zumal das Projektgeschäft auch deutlich lukrativer sei als der Verkauf an Privatkunden. Auch der positive Effekt der Digitalisierung mache sich hier stärker bemerkbar. Er ist davon überzeugt, dass der Bedarf steigen wird, weil zur IT-Infrastruktur immer auch Clients gebraucht werden: »In der Küche kommt man ja auch nicht nur mit Pfannen und Töpfen aus. Man brauche auch Teller, Gläser und Besteck«.