Die wachsende Beliebtheit von Cloud Computing und As-a-Service-Modellen führt allerdings schon seit Jahren zu Verschiebungen im Markt. Denn es sind zunehmend die großen Datacenter-Betreiber, die die Nachfrage nach Servern bestimmen, während immer mehr Unternehmen IT-Services aus der Cloud nutzen anstatt in ihre eigene Hardware zu investieren. Das macht sich auch auf Anbieterseite bemerkbar.
Zwar dominieren auch im Servermarkt noch einige große Markenhersteller das Feld. Ihr Marktanteil ist jedoch bei weitem nicht so groß wie im PC-Geschäft. Im dritten Quartal 2019 führte Dell das Anbieterfeld an mit einem Anteil von 17,2 Prozent nach Umsatz und 16, 4 Prozent nach verkauften Stückzahlen. Nur knapp dahinter lag HPE mit jeweils 16,8 Prozent und 14,7 Prozent. Beide zusammen kommen damit nur auf einen Anteil von rund einem Drittel am weltweiten Servermarkt. Dell musste im dritten Quartal 2019 Umsatzeinbußen von 10,8 Prozent hinnehmen, HPE von 3,2 Prozent.
Die beiden Spitzenreiter sehen sich im im Servergeschäft jedoch einem wachsenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt, der gleich von mehreren Seiten kommt. Denn Service Provider und Datacenter-Betreiber kaufen meist keine Standardserver, sondern lassen sich ihre Hardware gerne nach ihren Anforderungen direkt von den Auftragsfertigern zusammenbauen. Das zeigen die weltweiten Verkaufszahlen und die stetig steigenden Marktanteile der ODMs, von denen laut IDC derzeit bereits knapp 30 Prozent der weltweit verkauften Server stammen. Ihr Umsatz am weltweiten Servermarkt liegt bereites bei knapp 27 Prozent. Dieser Anteil wächst und einige der Auftragsfertiger sind auf dem Sprung, sich auch ein Eigenmarkengeschäft aufzubauen.
So hat sich der chinesische Anbieter Inspur in wenigen Jahren unter die Top-3-Serverhersteller vorgearbeitet. Im dritten Quartal 2019 lag der Marktanteil nach Umsätzen bereits bei neun Prozent, nach verkauften Stückzahlen bei 10,3 Prozent – und Inspur verzeichnet seit einigen Quartalen in Folge mit Abstand das stärkste Wachstum unter den führenden Server-Hersteller: Im dritten Quartal wuchsen die Umsätze um 15,3 Prozent, im zweiten Quartal 2019 waren es sogar 32,3 Prozent.