Schule und IT

Ruck durch die deutsche Bildungslandschaft

16. April 2020, 13:45 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Vollkommen verzerrte Nachfrage«

education
Visunextgroup-Geschäftsführer Christoph Hertz: »Es gibt keine Blaupause. Oft fängt man bei Adam und Eva an oder man trifft auf Schulen, die sehr genaue Vorstellungen haben«
© Visunextgroup

Das Beschaffungs- und Projektgeschäft mit Schulen liegt erst einmal auf Eis. Hildebrand bedauert das in doppelter Hinsicht. Denn gerade habe sich die anfangs sehr zähe Nachfrage aus dem 2019 beschlossenen staatlichen Digitalpakt für Schulen - eine fünf Milliarden schwere Förderung für IT - allmählich aufzulösen begonnen. Der plötzliche Shutdown der bundesweit rund 32.000 Schulen hat die Prioritäten schlagartig verschoben. Hildebrand und sein Team sind jetzt als Feuerwehrleute gefragt, die schnell digitale Plattformen für Schulen einrichten, konfigurieren und die Nutzer kurz unterweisen. »Eine wahnsinnige Entwicklung, wir sehen bei Teams aktuell einen Zuwachs um bis zu 800 Prozent täglich«, berichtet Hildebrand im CRN-Gespräch.


Microsoft und auch die Wettbewerber von Collaboration-Plattformen und Videoconferencing sowie Anbieter von Cloud-Speichern werden aktuell regelrecht überrannt. Von einer »raketenartigen Nachfrage« berichtet Christoph Hertz. Stillstand dagegen bei klassischen Schul-IT-Projekten:  Digital Signage oder Projektoren würden aktuell kaum nachgefragt, sagt der Geschäftsführer der Visunext Group. Gut, dass der AV-Spezialist neben Business-Kunden und den Online-Shop edu.de und beamer-discount.de  auf mehreren Beinen steht. Neben Schulen und anderen Bildungseinrichtungen wie Universitäten zählen Unternehmen und Verbraucher zu Kunden von Visunext und seiner Marken im Internet.


Vom Trend zum Home-Office und aktuell auch zu Home-Cinema profitieren die Münsterländer gleichermaßen. »Monitore, Webcams oder Heimkino-Systeme boomten regelrecht«, sagt der 36-jährige Visunext-Chef, der mit 140 Mitarbeitern und unter anderen 18.000 Schulen als Kunden 80 Millionen Euro Jahresumsatz erzielt. In Summe verzeichne die Visunext-Gruppe ein konstantes Geschäft, aber Corona habe »seit Mitte März für eine vollkommen verzerrte Nachfrage« gesorgt, so Hertz. Wenn sich noch nicht einmal Virologen eine globale Pandemie wie Corona haben vorstellen können, kann man von keinem Geschäftsführer verlangen, einen Plan X für einen außer Rand und Band geratenen Markt aus der Schublade zu ziehen.

 

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