Mobile Office

Facetten des mobilen Arbeitens

30. Januar 2018, 13:56 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Arbeitszufriedenheit von mobilen Computerarbeitern

Rund 88 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind insgesamt mit ihrer Arbeit zufrieden. Nur unter den Estländer, Niederländern und Österreichern sind es mehr. Bereits in der letzten Befragung des European Working Conditions Survey im Jahr 2010 schnitt Deutschland mit 88,4 Prozent zufriedenen Beschäftigten überdurchschnittlich gut ab. Den höchsten Anteil zufriedener Beschäftigter gibt es unter den stationären und mobilen Computerarbeitern. Etwas geringer fällt der Anteil für die Offlinearbeiter aus, allerdings liegt der immer noch bei über 80 Prozent. Signifikante Unterschiede lassen sich nicht feststellen. Von Bedeutung für die Arbeitszufriedenheit dürfte sein, inwieweit mobile Beschäftigte den Arbeitsort selbst bestimmen können. So sind Beschäftigte, die häufig beim Kunden arbeiten und damit den Arbeitsort vermutlich am wenigsten frei wählen können, deutlich seltener zufrieden. Letztlich kommt es aber auf die Präferenzen des Beschäftigten an, ob mobiles Arbeiten als positiv oder beeinträchtigend empfunden wird. Räumliche wie zeitliche Flexibilitätsanforderungen beider Seiten – die des Mitarbeiters und des Betriebs – sind stets abzuwägen. Die hohe Zufriedenheit der Beschäftigten über alle Gruppen hinweg zeigt, dass diese betriebliche Abwägung und die grundlegende Selbstselektion der Beschäftigten in Berufe gut funktionieren.

Keine Angst vor mobilen Arbeitsmodellen
Auch wenn die Vermutung nahe liegt, dass sich seit Erhebung der Daten im Jahr 2015 das Bild des mobilen Arbeiters in Deutschland bereits gewandelt hat, lassen sich doch einige grundsätzliche Quintessenzen festhalten: Zum einen ist das häufig heraufbeschworene Bild des Arbeitnehmers, der im Büro, auf dem heimischen Balkon oder im Café um die Ecke arbeitet, nicht Prototyp, sondern eher ein Sonderfall. Mobiles Arbeiten in Deutschland ist vielfältig. Das Potenzial mobiler Arbeitsformen ist dabei noch nicht ausgeschöpft. So arbeitet ein großer Teil der Beschäftigten nach wie vor ausschließlich im Betrieb des Arbeitgebers. Dies könnte sich durch die fortschreitende Digitalisierung wandeln. Ein wichtiger Einflussfaktor für die Flexibilität durch mobiles Arbeiten ist der Anteil der Arbeit, der mithilfe von Computer, Laptop oder Smartphone durchgeführt wird. Tätigkeiten am Computer sind von der technologischen Weiterentwicklung mobiler Endgeräte in besonderer Weise betroffen. Perspektivisch denkbar ist eine höhere Ortsungebundenheit durch mobile Endgeräte jedoch auch in Berufen, die heute noch weitestgehend analog ausgeführt werden. Am Ende hängt es aber von den Beschäftigten selbst ab, ob und in welchem Umfang sie die Flexibilisierungspotenziale nutzen. Eine stärkere Verbreitung mobiler Arbeitsformen taugt daher nicht als Schreckensszenario – weder für die Beschäftigten noch für die Arbeitgeber. Für die Personalpolitik ergeben sich durch mobile Arbeitsformen jedoch neue Herausforderungen für die Gestaltung des Wissensflusses in Unternehmen und für die Stärkung des Zusammenhalts in der Belegschaft. Im Hinblick auf die heutige mobile Computerarbeit scheint dies aber keine unlösbare Aufgabe zu sein.

Der IW-Trends-Report Der Beitrag basiert auf dem IW- Trends-Report „Mobiles Arbeiten in Deutschland und Europa – Eine Auswertung auf Basis des European Working Conditions Survey 2015“, Q3 2017. Der European Working Conditions Survey (EWCS) 2015 ist seit 1991 die sechste Erhebung über die Arbeitsbedingungen in Europa (Eurofound, 2017). Befragt wurden für die aktuelle Welle 43.850 Erwerbstätige aus den 28 Ländern der Europäischen Union, den fünf Beitrittskandidaten (Montenegro, Serbien, Türkei, Albanien, Mazedonien) sowie der Schweiz und Norwegen. Von den 2.093 befragten Personen in Deutschland liegt der folgenden Auswertung eine Grundgesamtheit von 1.665 abhängig Beschäftigten zugrunde. Selbstständige, arbeitslose und arbeitsunfähige Personen, Personen in Elternzeit, Rentner, Personen in Ausbildung und Hausfrauen/Hausmänner werden nicht berücksichtigt. Als mobile Arbeitnehmer werden Beschäftigte bezeichnet, die mehrmals im Monat oder öfter außerhalb des Betriebs arbeiten.

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