Gerade in der mobilen Welt brauchen Unternehmen qualitativ hochwertige Software. Die Ansprüche der Nutzer sind in diesem Bereich sehr hoch und der Wettbewerb ist intensiv. Denn auch das gehört zu den Besonderheiten der mobilen Systeme: für unzufriedene Anwender ist es überaus leicht, Apps, mit denen sie unzufrieden sind, zu deinstallieren. Es genügt, dass eine App ein paar Mal hängen bleibt und schon wird sie weggewischt und durch die eines Mitbewerbers ersetzt. Eine App mit einem Fahrzeug-Konfigurator, die bestimmte Ausstattungskombinationen nicht realisieren kann, würde weder von Kunden noch von Geschäftspartnern akzeptiert werden. Das Bekanntwerden eines Sicherheitsproblems auf einem Smartphone kann wiederum eine ganze Mobility-Strategie obsolet machen. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass ihre mobilen Anwendungen hinsichtlich Sicherheit, Performance, Funktionalität und Usability auch höchsten Ansprüchen genügt.
Da mobile Systeme in der Regel nicht in geschützten Umgebungen laufen, sind sie besonders gefährdet. Schon das Einloggen in ein korrumpiertes WLAN in einem Hotelzimmer kann katastrophale Folgen haben, wenn zum Beispiel ein Angreifer auf diesem Weg Zugang zu einem ganzen Firmennetz erhält. Sicherheit muss daher bei der Qualitätssicherung mobiler System höchste Priorität erhalten: ein sicheres System, das langsam läuft, ist ärgerlich, ein schnelles System, das unsicher ist, kann existenzgefährdend sein.
Wenn eine IDC-Studie zum Thema Qualitätssicherung für mobile Lösungen feststellt, dass 67 Prozent der befragten Unternehmen über kein Regelwerk für die Sicherung der Softwarequalität solcher Lösungen implementiert haben, so ist das vor diesem Hintergrund mehr als erstaunlich. Schließlich sind mobile Lösungen einer der wichtigsten Trends der IT und ein zentraler Baustein der Digitalen Transformation. Ohne gesicherte Qualität wird es jedoch schwerfallen, diesen Baustein professionell zu nutzen. Die Gründe für diese Lücke in der Software-Qualitätssicherung sind:
Ein durchgängiges Management des Mobile Application Lifecycle, das von der Softwareentwicklung über Testing, Deployment bis zur Aktualisierung reicht, ist unerlässlich. Tatsächlich aber ist das entsprechende Qualitätsmanagement für mobile Lösungen, wie die erwähnte IDC-Studie feststellt, meist nicht vorhanden. So werden heute zwar in vielen Unternehmen Apps für die mobile IT-Welt entwickelt, aber die dafür vorgenommene Qualitätssicherung orientiert sich in der Regel an herkömmlichen Modellen und Verfahren.