Die Mobilfunkbranche steht unter Druck wie schon lange nicht mehr. Das liegt zum einen an den neuen Ansprüchen der Kunden, zum anderen an neuen Rahmenbedingungen. Die Hoffnungen ruhen unter anderem auf dem Internet of Things und neuen Technologien wie 5G.
Seitdem sich das Europäische Parlament im vergangenen Jahr auf die schrittweise Abschaffung von Roaming-Gebühren für Telefonate und mobile Datennutzung im EU-Ausland festgelegt hat, ist klar, dass für die Mobilfunkprovider ab Juni 2017 viele Einnahmen wegfallen werden, die zuvor für gute Umsätze gesorgt haben. Immerhin wurde den Mobilfunkanbietern nach zähem Ringen letztlich eine Übergangszeit gewährt, in der sie sich nach neuen Geschäftsmodellen umschauen können. Das Ende der fetten Jahre ist jedoch in Sicht: Ab dem 30. April dürfen die Mobilfunkunternehmen nur noch wenige Cent pro Anruf, SMS und MByte auf den Inlandspreis aufschlagen.
Im Vergleich zu dem, was vor wenigen Jahren noch von den Kunden verlangt wurde, sind diese Gebühren ein Segen für den Verbraucher, aber ein herber Umsatzdämpfer für die Anbieter. Und ab Juni 2017 fallen die höheren Gebühren komplett weg. Nicht zuletzt vor diesen Hintergründen wird es für die Anbieter umso wichtiger, sich zum einen möglichst große Marktanteile im Endkundengeschäft zu sichern und somit - trotz im Einzelfall geringerer Margen - den notwendigen Umsatz zu erzielen. Allein mit Kombi-Angeboten inklusive dem neusten Smartphone von Samsung oder Apple werden sich viele Verbraucher allerdings nicht länger locken lassen, seitdem die neusten Modelle praktisch allerorts als Teil eines Pakets erhältlich sind.
Deshalb ist es zum anderen umso wichtiger, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Neben dem "Mobile Payment", an dem sich viele Anbieter weiterhin die Zähne ausbeißen, zählen das Internet der Dinge und Industrie 4.0 weiterhin als die Bereiche, die für zusätzlichen Umsatz prädestiniert sind. Schließlich sollen bis 2020 bereits 50 Milliarden Geräte und Maschinen miteinander vernetzt sein. Und in vielen Fällen - so zumindest die Hoffnung der Mobilfunker - werden dabei Mobilfunktechnologie und SIM-Karten eingesetzt.
Ein Selbstläufer, wie anfangs vielerorts vermutet, ist aber auch der IoT-Bereich für die Mobilfunkunternehmen nicht. Das liegt unter anderem daran, dass es weiterhin Sicherheitsbedenken bei den potenziellen Anwendern gibt. Gerade im Unternehmensbereich ist der Schutz der übermittelten Informationen entscheidend für den Erfolg beziehungsweise Misserfolg neuer Systeme und Lösungen. Und auch Privatkunden wollen sich und ihre Daten in Sicherheit wissen.