connect professional: Wie verändert sich die Teams-Oberfläche, wenn die Telefonie-Funktion hinzukommt?
Grassee: Mit der Implementierung von Teams Telefonie verändert sich der Gebrauch der Teams-Plattform für den Nutzer kaum. Im ersten Schritt wird ein neues Wahltastenfeld zur Bedienoberfläche hinzugefügt. Anrufe auf der Festnetznummer werden so nahtlos in die Teams-Oberfläche eingespielt und stehen gleichberechtigt neben Meetings und internen Teams-Anrufen zur Verfügung. Dies ermöglicht den Mitarbeitenden, sämtliche verbale Kommunikationskanäle mühelos in der Teams-App im Überblick zu behalten. Dies bedeutet auch, dass die Wahl des Endgeräts für die Kommunikation ganz der Präferenz und den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten des Nutzenden überlassen bleibt: Ein Anruf kann wahlweise über die Teams-App am Desktop, Tablet oder am Smartphone geführt werden. Eine Implementierung der Teams Telefonie trägt somit dazu bei, insgesamt die Kommunikation effizienter und agiler zu gestalten.
connect professional: Ein spontaner Videocall per Teams und zeitgleich ein Anruf auf dem Festnetz – stresst das die User:innen nicht?
Grassee: Tatsächlich löst Teams Telefonie dieses Problem gänzlich. Bei der Nutzung eines Festnetztelefons und Teams kann es überall gleichzeitig „bimmeln“. Durch die Integration des Festnetzanrufes in die Plattform Teams ertönt schlichtweg ein Besetzeichen. Je nach Einstellung können eingehende Anrufe aber auch an die in Teams integrierte Mailbox oder eine hinterlegte Ausweichnummer weitergeleitet werden. Mitarbeitenden bleibt es also erspart, zwei Kommunikationskanäle gleichzeitig zu bedienen, weil beide Kanäle in einer Plattform zusammenlaufen. Wurde ein Anruf verpasst, ist dieser gemeinsam mit verpassten und geführten Teams-Anrufen in die Anruferliste zu finden und kann von dort aus nachverfolgt werden. Teams weist auf den versäumten Festnetz-Anruf sogar aktiv auf der Benutzeroberfläche hin.
Darüber hinaus lässt sich das Feature mit der Teams-App auf dem Smartphone oder Tablet nutzen, das beispielsweise mit dem Auto gekoppelt wird und so Festnetz-Telefonate von überall ermöglicht, wo Internet zur Verfügung steht. Zudem ist die Übertragung eines laufenden Gesprächs zwischen verschiedenen Endgeräten problemlos möglich – beispielsweise ein Telefonat am Smartphone, welches bei der Ankunft im Büro an den Rechner übergeben wird.
connect professional: Welche Unternehmen sollten über eine solche Lösung nachzudenken? Lohnt sich ein Umstieg in finanzieller Hinsicht oder ist hier mit höheren Kosten als mit konventionellem Festnetz zu rechnen?
Grassee: Grundsätzlich ist ein Umstieg für alle Unternehmen interessant, bei denen ortsunabhängige Erreichbarkeit ebenso wichtig ist wie verbindliche Kommunikation mit dem Festnetz. Doch auch in Branchen wie die Energiewirtschaft und vor allem im kritischen Infrastrukturbereich (KRITIS) spielt die ständige Erreichbarkeit von Fachleuten an entfernten Arbeitsorten oder im remote Office eine entscheidende Rolle. Zu den Kosten lässt sich pauschal keine Antwort geben. Hier variieren die Anforderungen, die ein Unternehmen an die neue Lösung Teams Telefonie stellt, sowie den Kosten, die die alte TK-Anlage verursacht hat. Erfahrungen zeigen jedoch, dass sich die Kosten einer Einführung nach circa 6 Monaten bereits amortisiert haben.