Dennoch lässt sich anhand der gezeigten Fakten folgende Empfehlung für FTTH-Gebäudeverkabelung aufstellen: Im EFH kann die Layer2-CPE direkt neben dem LWL-HÜP montiert werden. Dann ist der Einsatz von Twisted-Pair-Kabel der Klasse Cat.5e (oder höher) empfehlenswert. Liegt der aktive Abschluss der LWL-Strecke im Wohnbereich, sollte EMF-Kabel verwendet werden (G.652D oder G.657 A1/A2). Die Verlegung erfolgt P2P, Leerrohre sind empfehlenswert.
In kMFH und gMFH können vorhandene Altkabel als Zughilfe genutzt werden. Leerverrohrung ist oft nicht in ausreichender Form vorhanden. Für die komplette Nachverkabelung solcher Gebäude können vorkonfektionierte Kabel bei entsprechender Vorplanung passend sein. Bei kMFH mit wenigen Wohneinheiten wird sternförmig verkabelt. Bei größeren gMFH ist es zielführend, über den Einsatz von Mikromodulkabeln mit spleißlosen Etagenverteilern nachzudenken.
In Wohnblocks sind häufig ausreichend dimensionierte Steigschächte vorhanden. Diese können mit Mikromodulkabeln oder LSZH-Mikrorohren zum nachträglichen Einblasen von Mikrokabeln belegt werden. Mit Mikrorohren kann rein sternförmig gearbeitet werden, während bei Mikromodulkabeln Etagenverteiler (gespleißt oder ungespleißt) notwendig sind. Nur durch viel und unterschiedliche Erfahrung werden sich geeignete Verfahren für die vielfältigen Umgebungsbedingungen etablieren. Die Handelnden in FTTB- ode FTTH-Projekten sollten daher mit der Installation beginnen und die eigene Erfahrung in neue Projekte einbringen, um so die notwendige Expertise zu erlangen.