Für die Installation von Inhausnetzen stehen heute drei verschiedenen Fasertypen zur Verfügung: Einzelmodenfaser (EMF), Mehrmodenfaser (MMF) und Polymere optische Faser (POF). Die EMF ist seit Jahrzehnten das Standardmedium in Fernnetzen. Sie wird aus dotiertem Siliziumoxid gezogen und ihr Kerndurchmesser beträgt weniger als 10 µm. Sie ist hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften der leistungsfähigste Fasertyp und der MMF beziehungsweise der POF bei Dämpfung sowie Bandbreite weit überlegen. Dafür sind die Anforderungen an die Produktionsprozesse, die Güte der verwendeten optischen Komponenten und die Installation teilweise höher. Sie ist gerade auf Basis der Norm ITU-T G.657 A1/A2 sehr gut für die Verkabelung von Gebäuden geeignet. Der Übergang zum externen Netz, das auch aus EMF (G.652 o. G.657) besteht, erfordert keine aktive Technik. Das klassische Kabelfernsehen kann bis in die Wohnung des Kunden übertragen werden. Weiterhin ist eine Vielzahl an Installationskomponenten verfügbar. Nachteile liegen aufgrund der geringen Fehlertoleranz von EMF-basierten Übertragungssystemen im Bereich der Installationsanforderungen bei Steckern, Spleißen und der Kabelverlegung. Dies kann durch Vorkonfektionierung und die Verwendung biegeunempfindlicher Fasern (G.657) weitgehend eliminiert werden.
Die MMF hat einen Kerndurchmesser von 50 oder 62,5 µm und findet bisher überall dort Verwen-dung, wo nur kurze Strecken zu überbrücken sind. Die erzielbaren Reichweiten bei Datenraten >1 GBit/s sind auf < 1.000 Meter beschränkt. Damit wird sie derzeit typischerweise in LAN-Netzen und Rechenzentren eingesetzt. POF haben einen typischen Kerndurchmesser von zirka 1 Millimeter, sind recht einfach zu konfektionieren und mit geringen technischen Anforderungen zu betreiben, allerdings sind sie hinsichtlich Dämpfung und Bandbreite noch schlechter. Nur die EMF ermöglicht darüber hinaus eine Übertragung bis zum Teilnehmer ohne Schnittstellenwandlung.