Unified-Communications & Collaboration soll die Wettbewerbsfähigkeit besonders kleiner und mittelständischer Unternehmen beflügeln. Für die ITK-Entscheider stellt sich die Frage, was die kritischen Erfolgsfaktoren für den Rollout einer UCC-Strategie sind und wie sie den ROI optimieren.
Der Druck auf die Unternehmen, ihre IT und TK in eine gemeinsame Struktur zu migrieren, wächst seit Jahren – gleiches gilt für die Kopplung der ITK an die internen Prozesse. Ziel ist die Beschleunigung von Arbeitsabläufen und dadurch eine Steigerung der Effizienz, sei es in der Produktion, in der Auftragsbearbeitung oder im Service. Unified-Communications (UC) leistet dazu seinen Beitrag, indem es die verschiedenen Medien der Geschäftskommunikation – Telefonie, E-Mail, Instant-Messaging, Präsenz-Informationen, et cetera – auf einer Oberfläche zusammenführt und mit den relevanten Applikationen verknüpft.
„Unified-Communications hat die nächste Stufe der Evolution erklommen. Erst mit der Integration in die Geschäftsabläufe der Unternehmen wird ein wirklicher Nutzen erzielt, das heißt Steigerung der Effizienz und Flexibilität mit der entsprechenden Skalierbarkeit“, erklärt René Princz-Schelter, Director Presales Central, North & Eastern Europe bei Alcatel-Lucent. Zum Aspekt einer barrierefreien Zusammenarbeit – Stichwort Collaboration – heißt es weiter: „Nicht selten kommen heute hybride Modelle zum Einsatz. Bestehende Lösungen werden mit UCC-Lösungen angereichert, egal woher der Service kommt – aus der Cloud oder als On-Premise-Lösung.“
Das Einbinden mobiler Mitarbeiter in UCC-Szenarien ist derzeit eine weitere Herausforderung, die forciert in Angriff genommen wird. Das gilt besonders in den großen Unternehmen, die über entsprechende Ressourcen in ihren IT-Abteilungen verfügen. Doch wie sieht es bei kleinen und mittleren Unternehmen aus? Die Argumente für den Einsatz von UCC sind die gleichen und die unmittelbaren Vorteile könnten sogar noch stärker ins Gewicht fallen: sei es in der Außenwirkung auf den Endkunden oder in der Zusammenarbeit mit Auftraggebern beziehungsweise Partnern in der Industrie.
Trend Videokommunikation und Mobilität
Große Aufmerksamkeit erregt in diesem Kontext die Web-Real-Time-Communication (Web-RTC): Web-RTC erlaubt unter anderem im Support die spontane Videokommunikation zwischen einem Kunden und der Service-Organisation eines Unternehmens. Gleichzeitig erweitert Web-RTC die Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Unternehmens-Standorten oder Geschäftspartnern. „Bisher war es nicht möglich, kurzfristig eine Videokonferenz ohne Installation von Hard- und Software zu initiieren. Mit Web-RTC wird einfach ein Link verschickt. Ein Klick auf den Link und die Videokonferenz kann im Browser beginnen“, bestätigt Ingo Bordach, Leiter Softwareentwicklung bei Addix Software, die einfache Handhabung.
Auch Michael Köhler, Technical Solutions Architect Collaboration bei Cisco, sieht den Handlungsbedarf für die KMUs: „Wir entwickeln Lösungen für die neue Art des Arbeitens, die sich je nach Unternehmensgröße an die Veränderungen in der Arbeitsstruktur flexibel, mobil und einfach anpassen. Virtuell getrennte Teams, Kunden oder Geschäftspartner können sich so ad hoc zusammenschließen. Gerade mittelständische Unternehmen als Teil einer Value-Chain profitieren davon, denn Mitarbeiter müssen nicht nur untereinander, sondern auch mit Kunden, Zulieferern und Partnern kommunizieren.“
Dass die Arbeitswelt mobil und ein Stück weit virtuell geworden ist, bekräftigt Volkmar Rudat, Leiter Direct-Marketing bei Unify: „Wo Teams früher räumlich zusammensaßen, sind sie inzwischen oft weltweit verteilt. Mit UCC wird die Entfernung zwischen einzelnen Personen jedoch irrelevant. Voice, Video und Web-Conferencing auch von unterwegs oder aus dem Home-Office helfen, die Herausforderungen der virtuellen Arbeitswelt zu überwinden.“ Dass moderne Technologien wie Video-Conferencing oder Desktop-Sharing Unternehmen ein enormes Potenzial bieten, um den Austausch und die Verknüpfung von vorhandenem Wissen innerhalb der Organisation zu verbessern und leichter zugänglich zu machen, davon ist auch Wolfgang Fehr überzeugt. Der Solution-Manager Unified-Communication & Collaboration bei Computacenter sieht aber noch weitere Vorteile: „UCC-Technologien tragen auch wesentlich zur Arbeitsplatzattraktivität bei. Und wir stehen erst am Anfang dessen, was technologisch möglich ist.“
Für die Umsetzung einer UCC-Strategie rät Cisco-Spezialist Köhler, auf eine modulare Struktur mit offenen Standards und Schnittstellen zu setzen, „denn nur eine umfassende Architektur ermöglicht die Erweiterung mit Lösungen von anderen Herstellern und neuen Technologien. Vor allem bietet sie aber auch eine konsistente Nutzeroberfläche auf jedem Gerät, eine naht-lose Übertragung von Video, Sprache und Daten sowie eine standardbasierte Kommunikation zwischen allen Lösungen und Teilnehmern – mobil, sicher und zuverlässig.“