Modern Workplace

Meeting um 10:00 – im Metaverse!

12. Juni 2023, 10:03 Uhr | Autor: Jack Klaasen / Redaktion: Sabine Narloch
© stokkete/123rf

Gerade hat sich die Arbeitswelt an Homeoffice und Videokonferenzen gewöhnt, da kündigt sich eine neue Alternative fürs Büro an: das Metaverse. Ob sich die virtuellen Räume bewähren werden, bleibt abzuwarten. Doch schon jetzt sollten Führungskräfte ihre Belegschaft auf neue Technologien vorbereiten.

Bringt das Metaverse uns endlich Commander Spock ein bisschen näher? Ihm und der anderen Raumschiffbesatzung gelingt schon lange die ultimative Immersion – zumindest auf dem Bildschirm. Auf dem Holodeck tauchen die Heldinnen und Helden der Science-Fiction-Serie „Star Trek“ in realistische Simulationen ein und interagieren in fiktiven Räumen.

Von solchen Hologrammen ist die heutige Arbeitswelt zwar noch weit entfernt, das Metaverse gibt aber einen Ausblick darauf, wie die Zusammenarbeit der Zukunft aussehen könnte. Statt Holodeck brauchen Mitarbeitende nur eine VR-Brille, um räumliche und zeitliche Grenzen zu überwinden und sich als Avatare in interaktiven 3D-Räumen zu treffen. Diese Räume können alles sein: Raumschiff, Strand, Urwald oder eben Konferenzzimmer und Büro. Das Konzept bezeichnet keine einzelne Technologie, sondern ist die Idee eines digitalen Zusammenkommens von Menschen.

Training mit VR-basierten Wearables

Auch wenn das Metaverse noch in den Kinderschuhen steckt, können Führungskräfte ihre Mitarbeitenden schon jetzt darauf vorbereiten. Schließlich will der Umgang mit all den neuen Technologien, die eine virtuelle Welt ermöglichen, gelernt sein. Um künftig neue Kommunikationsformen – sei es das Metaverse oder andere Trends – nutzen zu können, sollten sich Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen die Offenheit für neue Technologien antrainieren. Die Führungsebene übernimmt hier eine wichtige Vorbildfunktion und kann die Teams dabei unterstützen, Berührungsängste abzubauen.

Das Metaverse besteht nun aus mehreren Technologien, die viele Menschen wahrscheinlich noch nie ausprobiert haben: Die Basis-Technologie, um reale Umgebungen zu simulieren, ist die virtuelle Realität. Eintrittskarte in diese digitale Welt sind VR-Headsets, aber auch -Handschuhe. Schon jetzt können Unternehmen diese VR-basierten Wearables für ihre Zwecke einsetzen, ganz ohne Metaverse. Nebenbei lernen Mitarbeitende dann etwa in virtuellen Schulungen oder remoten Maintenance-Trainings nicht nur fachliches Know-how und die richtigen Handgriffe, sondern auch den Umgang mit den VR-Lösungen. Neben den für den Zugang benötigten VR- und AR-Lösungen, kommt im Metaverse eine ganze Reihe von zusätzlichen Technologien ins Spiel: beispielsweise 5G, KI, das Internet of Everything (IoE), der Bereich Cybersecurity oder Collaboration-Tools für die digitale Zusammenarbeit. Unternehmen, die sich schon jetzt mit all diesen Themen auseinandersetzen und auch der Belegschaft die Möglichkeit geben, diese zu erleben, werden weniger Überwindung brauchen, um sich – wenn es soweit ist – ins Metaverse zu begeben. Zudem trainieren sie sich einen verantwortungsvollen Umgang mit den notwendigen Technologien an.

Sehnsucht nach Nähe in dezentraler Arbeitswelt

Die große Aufmerksamkeit für neue digitale Kommunikationsformen ist nun nicht nur der Innovationslust geschuldet, sondern auch der Sehnsucht nach Nähe in einer dezentralen Arbeitswelt. Bisher ist es noch keiner Technologie gelungen, den räumlichen Abstand, der jetzt zwischen Firma, Mitarbeitenden und Kunden klafft, zu schließen. Weder E-Mail, noch Telefon noch Videomeeting können darüber hinwegtrösten, dass am Ende jeder
allein vor seinem Bildschirm sitzt.

Nun hatten Unternehmen und Angestellte während der Covid-19-Pandemie keine andere Wahl; jetzt aber leiden viele Anwender unter den Nachteilen virtueller Zusammenarbeit, denn sie verhindert einen wesentlichen Teil der non-verbalen Kommunikation: Blicke, Körpersprache oder ein bestimmter Tonfall sind digital nicht übertragbar, signalisieren jedoch wichtige Botschaften und sind die Basis für Empathie, Vertrauen und das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe.

Die Sehnsucht nach physischer Präsenz treibt viele Mitarbeitende wieder in die Büros, aber eben nicht alle und nicht jeden Tag. „Physische“ Kommunikation bleibt wichtig, dennoch ist eine Rückkehr zur Fünf-Tage-Woche im Büro für viele unvorstellbar. Als Lösung zwischen „nur digital“ und „nur vor Ort“ braucht die Arbeitswelt also zwingend eine hybride Form der Zusammenarbeit, die viel Raum für relevante körperliche Kommunikation bietet. Es ist nicht zu erwarten, dass das Metaverse das Potenzial hat, den Wert physischer Präsenz zu ersetzen. Aber das Metaverse könnte künftig ein weiterer Kommunikationsweg sein, damit Teams wenigstens als Avatare näher zusammenrücken.

Es könnte im Übrigen auch den Fachkräftemangel entschärfen. Schließlich ist der reale Arbeitsort weniger relevant, wenn sich das Team in virtuellen Räumen trifft. Zugleich bietet die virtuelle Welt eine Antwort auf die Frage nach der physischen Büropräsenz. Obwohl für viele Unternehmen das klassische Büro identitätsstiftend, repräsentativ und quasi unersetzlich ist, sind einige Angestellte anderer Meinung. Sie wünschen sich Flexibilität bei der Wahl ihres Arbeitsplatzes. Dies ist mitunter ein Generationenthema, denn jede Generation hat ihre eigenen digitalen Vorlieben entwickelt. Der Aufbau eines firmeneigenen Metaverse könnte hier ein guter Kompromiss sein. Es wäre eine auffällige Werbung für die Innovationskraft der Firma, erfüllt den Wunsch nach flexiblem Arbeiten und könnte eine Anziehungskraft auf die jüngsten Generation der Arbeitnehmer ausüben.

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  2. Alle Generationen mitnehmen

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