Die mm1-Marktstudie rät auf Anbieterseite darauf zu achten, Klarheit bezüglich des Angebots zu schaffen und hochindividualisierte Lösungen in einem Kooperationsansatz mit Ausrüstungsherstellern anzubieten. Auf Nachfragerseite hingegen sei aufgrund des großen Zeit- und Ressourcenaufwandes zum einen sicherzustellen, dass die Notwendigkeit einer Campus-Netzlösung ausreichend evaluiert werde. Zum anderen sei aufgrund der engen Partnerschaft mit der Anbieterseite auf einen hohen Strategic Fit zu achten.
“Was Unternehmen heute machen müssen: Sie müssen sich überlegen, ab welchem Zeitpunkt solche Use Cases auf ihren Betriebsgeländen immer relevanter werden und wann der richtige Zeitpunkt ist, in die Bereitstellung einer Infrastruktur zu investieren, um für den Aufbau dieser Anwendungsfälle vorbereitet zu sein und diese zu ermöglichen. Viele Unternehmen sind derzeit dabei, diesen Aspekt zu beleuchten und im Rahmen ihrer mittelfristigen Investitionsplanung zu bewerten”, konkretisiert Hofmann.
Dual-Slice-Lösung für den Autobauer |
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Das jüngste Campus-Netz der Telekom besteht aus einem privaten Mobilfunknetz speziell für ein Werk der BMW Group. Hierüber lassen sich unterschiedliche Anwendungen in der Produktion steuern und überwachen. Zusätzlich zum privaten Campus-Netz funkt in gleicher Signalstärke das öffentliche Netz. Das stellt eine Verbindung auch für Endgeräte sicher, die nicht im privaten Netz funken dürfen, zum Beispiel Smartphones von Kunden oder Lieferanten. Diese Kombination aus privatem und öffentlichem Netz heißt Dual-Slice-Lösung. Das Campus-Netz im BMW-Group-Werk Leipzig basiert zunächst auf dem LTE-Standard. Gemeinsam mit Ericsson arbeitet die Telekom bereits an Campus-Netzen der nächsten Generation. Diese umfassen zum einen eine 5G-Dual-Slice-Lösung, bei der auch das Industrie-Spektrum eingebunden werden kann. Zum anderen arbeiten Telekom und Ericsson an einem Angebot für private 5G-Netze ohne Anbindung an das öffentliche Netz. Diese sogenannte 5G-Standalone-Lösung wird rein über 5G funken. Die beiden Anbieter entwickeln derzeit die Funktionalitäten dafür. Gemeinsame Tests bei Kunden sind bereits für dieses Jahr in Planung. |