Weltweit schätzen die Marktforscher von Quocirca den Markt für MPS in ihrer Studie als stabil und reif ein. Die Mehrheit der befragten Unternehmen setzte 2016 demnach MPS-Lösungen bereits seit über drei Jahren ein, bei 45 Prozent waren es sogar schon über fünf Jahre. Ein Drittel plane, die Ausgaben für MPS auch über 2017 stabil zu halten, 51 Prozent wollten in diesem Jahr sogar mehr dafür ausgeben. Bei Mittelständlern lag diese Zahl mit 54 Prozent deutlich über der bei großen Unternehmen (47 Prozent). Deutschland lag ebenfalls über dem internationalen Durchschnitt, wenn es um steigende MPS-Ausgaben geht. Im vom Brexit gebeutelten Großbritannien dagegen waren es beispielsweise nur 32 Prozent.
Auch Oki profitiert von der Bereitschaft vieler Unternehmen, für MPS-Lösungen mehr Geld in die Hand zu nehmen. »Wir nehmen eine positive Entwicklung für den MPS-Markt wahr. So haben wir in den letzten Jahren eine Umsatzsteigerung pro Jahr von mehr als 20 Prozent verzeichnet und rechnen auch für das kommende Jahr mit einem Anstieg«, erklärt André Gohlisch, Key Account Projekt Manager bei Oki Systems Deutschland, gegenüber CRN.
Gohlisch prophezeit, dass MPS-Lösungen immer mehr in gesamtheitliche Workflow-Lösungen einfließen werden: »Es ist auch davon auszugehen, dass die Nachfrage nach den angrenzenden Möglichkeiten wie Scanlösungen, Weiterverarbeitung von Scandaten, Dokumentenmanagement und Softwareintegration anwachsen wird.« Der Grund hierfür liege auf der Hand: Immer mehr Unternehmen richteten ihren Blick auf Produktivität und Effizienz. Allerdings ist der Oki-Manager der Meinung, dass dabei die Kostenoptimierung durch Straffung von Prozessen immer noch im Zentrum steht. Diese Einschätzung teilt Hartmut Husemann, Country Manager Services and Solutions bei HP Deutschland: »Kosteneinsparungen zählen nach wie vor zu den entscheidenden Gründen von Unternehmen für die Einführung von MPS. Darüber hinaus erhalten sie aber auch einen deutlich besseren Überblick über ihre Druckerlandschaft und den Verbrauch, was dazu beiträgt, Abfall und den Energieverbrauch zu reduzieren.« Wie gut MPS-Modelle zur Kostenreduzierung beitragen, macht auch die Quocirca-Studie deutlich: Im Schnitt wurden demnach rund 23 Prozent der Druckkosten eingespart, bei 76 Prozent der Befragten lag dieser Wert sogar bei über 30 Prozent.
Für Pascal Seifert, Senior Manager Service Planning bei Kyocera, gibt es neben den Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen noch einen Grund, warum sich immer mehr Unternehmen für MPS-Lösungen entscheiden: »Kunden wünschen sich immer häufiger, alles aus einer Hand zu erhalten, anstatt sich mit einer Vielzahl von Verträgen und Dienstleistern auseinandersetzen zu müssen.« Reines MPS sei jedoch längst zu einer Commodity geworden, mit der man nicht mehr den individuellen Kundenbedürfnissen gerecht werden könne. »So gilt es, die MPS-Commodities mit flexiblen Mehrwert-Services kundenindividuell zu ergänzen.«