Angesichts der Aussicht, dass die deutsche WLAN-Wüste bald Geschichte sein könnte, rückt das Thema Hotspot 2.0 erneut in den Fokus. Das generelle Ziel dieser standardisierten Technik ist es, einen sicheren und automatisierten Zugriff auf WLAN-Gastzugänge zu ermöglichen – WLAN quasi so einfach wie Mobilfunk zu machen. Die Auswahl der korrekten SSID und die Anmeldung am Hotspot erfolgen vom Nutzer unbemerkt im Hintergrund. Zugrunde liegt dabei der WLAN-Standard IEEE 802.11u, der eine Vorab-Kommunikation zwischen dem Endgerät und dem Access Point ermöglicht. „Die Idee ist großartig, nur wird sie leider sehr langsam in Europa adaptiert“, moniert Martin Krebs von Lancom Systems. „Die Technologien sind in den meisten Business-Access Points vorhanden, auch in den Clients, nur wird es von den Providern nicht genutzt.“ „Das Hotspot 2.0-Konzept braucht noch etwas Zeit, aber es wird kommen“, ergänzt Fränkle von M-Net. „Ich glaube, es wird eine gute Ergänzung von Hybrid-Access-Netzen sein und Mehrwert für Konsumenten bieten. Dann werden sich auch die großen monopolartigen Funknetzbetreiber die Frage stellen müssen: Was ist eigentlich noch der Wert meines Spektrums?“
Axel Simon von HPE Aruba bringt noch einen weiteren Aspekt in die Diskussion ein. Für ihn liegt die Macht bei den Apps, denn jeder nutzt, so banal es auch klingen mag, heutzutage ein Smartphone. „Das Konzept von Hotspots ist gut, aber ich glaube fest an die App. Die App steuert letztlich alles, nicht die Infrastruktur“, sagt der Chief Technologist.