Der B2B-Markt rappelt sich auf

ITK-Investitionen: Wachstum voraus

28. Juli 2023, 8:47 Uhr | Lars Bube
© OKAN - AdobeStock

Sowohl Alphabet als auch Microsoft und Meta konnten im zweiten Quartal wieder spürbares Wachstum erzielen und damit sogar die Erwartungen übertreffen. Zumindest für die softwaregetriebenen Segmente des ITK-Geschäfts darf das als positives Signal verstanden werden.

Nach der Hochphase in der Pandemie steht das Geschäft mit ITK-Produkten und -Lösungen spätestens seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine schwer unter Druck. Unternehmen wie Privatkunden halten ihre Budgets eng zusammen. Bei den B2B-Kunden führt diese dauerhaft angespannte Lage allerdings nun zunehmend zu einer Verschiebung bei den Ausgaben. Nachdem sie in der Pandemie ihre Hardware bereits weitgehend erneuert hatten, wird dafür kaum noch Geld bereitgestellt. Besonders deutlich zeigt sich das im Markt für produktive Businessgeräte wie Smartphones und PCs. „Das Devices-Segment erlebt hinsichtlich seines Wachstums eines der schlechtesten Jahre seit seiner Entstehung“, bestätigt John-David Lovelock, Distinguished VP Analyst bei Gartner.

Er und seine Kollegen sind sich sicher, dass es hier trotz der in vielen Regionen allmählich etwas abflauenden Inflation auch in den nächsten Monaten kaum nennenswerte positive Impulse geben wird. Mit minus 8,6 Prozent prognostizieren die Analysten sogar einen noch stärkeren Rückgang der Ausgaben von Unternehmen für Devices als im Vorjahr. Immerhin soll damit dann die Talsohle erreicht sein und die entsprechenden Investitionen im kommenden Jahr zumindest wieder leicht wachsen. Selbst bei der Hardware für Rechenzentren, die als Basis für den Ausbau wichtiger Themen wie Cloud, Big Data und Künstliche Intelligenz unabdingbar ist, hinterlässt die schwierige Marktsituation inzwischen ihre Spuren. Im laufenden Jahr rechnet Gartner mit 1,5 Prozent geringeren Ausgaben der Unternehmen für Datacenter-Systeme.

Während das Hardware-Geschäft also weiter stark unter Druck steht, zeigt sich in einigen anderen Bereichen ein völlig anderes Bild. Gerade für Software und Services sind die Unternehmen durchaus bereit, einen wachsenden Betrag und Anteil ihrer Mittel auszugeben. So rechnet Gartner für das laufende Jahr mit einer Zunahme der Softwareausgaben um 13,5 Prozent und von 8,8 Prozent bei den Services. Besonders gefragt sind solche Lösungen und Services, die den Unternehmen helfen ihre Digitalisierung voranzutreiben und ihre Effizienz zu verbessern, da ihnen diese sowohl kurzfrisitg einen schnelleren ROI als auch eine langfristige Optimierung ihrer Leistung und Kosten versprechen. Bei den Kommunikationsdiensten wird trotz der hohen Investitionen während der Pandemie immerhin ein weiteres leichtes Plus von 2,7 Prozent erwartet. Insgesamt ist der Zuwachs in diesen Geschäftsbereichen sogar so groß, dass er die Probleme aus dem Hardware-Sektor mehr als kompensieren kann. Unter dem Strich prognostiziert Gartner deshalb für 2023 ein Wachstum der ITK-Ausgaben um 4,3 Prozent.

Dass diese Entwicklung durchaus bereits im Vertriebskanal angekommen ist, beweisen die jüngsten Quartalszahlen der großen Anbieter. So konnte etwa Microsoft in seinem gerade abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal den Umsatz um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern, obwohl auch hier ein Minus von 4 Prozent bei PCs und Spielkonsolen auf Ergebnis drückte. Das größte Wachstum wies erneut die Cloud-Sparte auf, die um 15 Prozent zulegte. Mit 56,2 Milliarden US-Dollar lag der erzielte Umsatz letztlich knapp eine Milliarde Dollar über den Erwartungen der Analysten. Der daraus verbleibende Betriebs- und Nettogewinn stiegen sogar jeweils um rund 20 Prozent auf 24,3 und 20,1 Milliarden Dollar an.

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