Konzentration aufs Kerngeschäft

Intel will auch Netzwerk- und Edge-Sparte loswerden

28. Juli 2025, 10:25 Uhr | Michaela Wurm
© Intel

Intel-Chef Lip-Bu Tan durchforstet den Konzern nach weiteren Einsparmöglichkeiten. Einem Bericht von Reuters zufolge steht jetzt der Verkauf der Network and Edge Group (NEX) auf der Agenda, damit sich Intel wieder stärker auf das Kerngeschäft konzentrieren kann.

Lip-Bu Tan lässt bei Intel keinen Stein mehr auf dem anderen. Gerade erst stoppte der CEO den weiteren Ausbau der weltweiten Fertigungskapazitäten, dem unter anderem die geplante Fabrik in Magdeburg zum Opfer fällt (connect professional berichtete).

Jetzt soll der gebeutelte Chip-Hersteller weitere Konzernteile loswerden. Einem Bericht von Reuters zufolge soll die Netzwerk- und Edge-Sparte (NEX) verkauft werden. Im ersten Quartal 2025 hatte Intel die NEX-Sparte bereits fiskalisch in die Gruppen für PC- und Rechenzentrumsprodukte integriert und weist seitdem die Ergebnisse nicht mehr separat aus. Im Geschäftsjahr 2024 hatte der Bereich noch einen Umsatz von 5,8 Milliarden US-Dollar erzielt.

Die Überlegungen sind Teil der Neuausrichtung des Konzerns. Tan will das Unternehmen wieder stärker auf das traditionellen Kerngeschäft mit Prozessoren für PCs und Rechenzentren ausrichten. In einer Rede in Taipeh betonte der CEO gerade, dass Intel aktuell rund 68 Prozent Marktanteil bei PC-Chips und 55 Prozent im Rechenzentrumssegment halte. Diese Bereiche sollen weiter ausgebaut werden.

Die Netzwerk- und Edge-Sparte passt da wohl nicht mehr zur strategischen Ausrichtung des Konzerns. Chips für Telekommunikationsausrüstung gelten nicht länger als geschäftskritisch. Bei Netzwerkkomponenten sieht sich Intel in einem wettbewerbsintensiven Markt gegen einen dominanten Herausforderer wie Broadcom zunehmend im Hintertreffen.

Bisher hat Intel weder ein formelles Verkaufsverfahren gestartet noch potenzielle Käufer kontaktiert. Der Konzern soll aber bereits Gespräche mit Investmentbanken führen.

Die jüngsten Maßnahmen deuten darauf hin, dass CEO Tan die Konzernstruktur weiter verschlanken und die Ressourcen auf die profitabelsten Geschäftsfelder konzentrieren will. Bereits im April hatte Intel eine Mehrheitsbeteiligung an seiner Sparte für programmierbare Chips, Altera, für 4,46 Milliarden US-Dollar an die Beteiligungsgesellschaft SilverLake verkauft.

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