Private Endgeräte finden immer häufiger den Weg ins Unternehmen. Tablet-PCs, Notebooks und Smartphones haben die Gunst der Verbraucher erobert. Wurde früher strikt zwischen geschäft-lichen und privaten Geräten unterschieden, verschwimmt diese Grenze zunehmend. Laut einer aktuellen europaweiten Studie von CCS Insights werden mittlerweile 27 Prozent der Geräte auch dienstlich genutzt. Wer zu Hause beispielsweise ein leistungsstarkes, attraktives Smartphone hat, möchte es auch beruflich nicht missen. Denn wer möchte schon zwei Geräte mit sich führen, Kontakte sowie Termine doppelt verwalten und sich zudem mit einem neuen Interface auseinandersetzen?
Bring-Your-Own-Device (BYOD) lautet daher das Gebot der Stunde. Viele Firmen sind bereits auf diesen Trend aufgesprungen und geben ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre privaten Geräte auch für Firmenzwecke zu nutzen. Dabei ist BYOD nicht nur eine Spielerei, die den technischen Vorlieben des Mitarbeiters Rechnung trägt. Der Ansatz bietet für Unternehmen durchaus interessant Vorteile: Laut einer Studie von A.T. Kearney erhöht BYOD nicht nur die Flexibilität und Mobilität der Mitarbeiter, auch steigert es deren Produktivität und entlastet das IT-Budget - und zwar unabhängig von Branche und Geschäftsbereich.
Damit aber der offene Umgang mit privaten Endgeräten nicht zum Sicherheitsrisiko wird und dem Unternehmen schadet, sind die IT-Abteilungen gefragt: Wie binde ich als Unternehmen die privaten Endgeräte ins Netzwerk ein und sorge für die Datensicherheit, ohne dabei gleichzeitig die Privatsphäre des Mitarbeiters zu verletzen? Und wie erfolgt die Absicherung: über das Netzwerk, auf Ebene der Anwendungen oder direkt auf dem Endgerät? BYOD fordert die IT-Verantwortlichen folglich auf mehreren Ebenen. Nicht nur das private Endgerät, über das auf das Firmennetz zugegriffen wird, stellt ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar. Auch die Tatsache, dass Unternehmensdaten aus der Firma herausgetragen und von Mitarbeiter zu Hause auf privaten Endgeräten weiterbearbeitet werden, ist natürlich in punkto Datensicherheit problematisch.
Damit Unternehmen von einem BYOD-Ansatz im vollen Umfang profitieren können, sollten sie private Endgeräte daher nicht wahllos und unkontrolliert für den Firmeneinsatz zulassen, sondern Sicherheitsrichtlinien festlegen. Darüber hinaus sind natürlich auch die Hersteller gefragt, Lösungen anzubieten - ob auf Ebene des Netzwerkes, der Anwendungen oder der Hardware - die dazu beitragen, die Unternehmensdaten und das Firmennetz zu schützen. Der dritte Erfolgsfaktor ist natürlich der Mitarbeiter selbst. Ist er für das Thema sensibilisiert, steht einem vertrauensvollen Umgang mit Unternehmensdaten nichts mehr im Wege. (MK)