Die Diskussion um Desinformation im Zuge von Wahlen und politischen Meinungsbildungsprozessen zeigt: Plattformen wie Facebook, X und Co. geraten zunehmend in den Fokus. Immer mehr Kontroversen spielen sich über diese Kanäle ab. Zudem sind sie anonym und bieten wenig Möglichkeiten zur Moderation.
Der Artikel beantwortet unter anderem folgende Fragen:
Profile von Personen des öffentlichen Lebens, mehrere Accounts, die über einen Sammelaccount bedient werden können, und zunehmend professionelle Dienstleister ermöglichen eine schnelle Verbreitung von Informationen. Gleichzeitig bieten sich für böswillige Akteure mit kriminellen oder politischen Absichten viele Möglichkeiten, diese Werkzeuge zu nutzen, wobei Bots und Skripte eine wichtige Rolle spielen. Fehlinformationen werden oft von Fake- oder Bot-Accounts weit verbreitet, bis sie ein Eigenleben entwickeln. Das liegt daran, dass Medien oder auch Prominente sie aufgreifen, kommentieren und so für eine weitere Verbreitung sorgen.
Diese Manipulationsmöglichkeiten stellen eine Gefahr für die Gesellschaft als Ganzes dar. Aber auch für den Einzelnen sollten sie nicht unterschätzt werden. Wer Falschinformationen in den sozialen Medien verbreitet, kann sich strafbar machen. Das Mimikama-Projekt1 klärt über Desinformation auf. Das Portal hat zusammengetragen, was strafrechtlich relevant ist und was nicht.
Viele Nutzer sind sich nicht bewusst, welchen Gefahren sie sich in sozialen Netzwerken aussetzen, wenn sie beispielsweise Informationen anderer verbreiten. Doch nicht nur dort drohen Probleme, auch Cyberkriminelle nutzen die Plattformen für ihre betrügerischen Machenschaften. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass soziale Medien nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des täglichen Lebens sind, sondern auch ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle. Die Umfrage, an der 250 Verbraucher teilnahmen, zeigt: Deutsche Nutzer haben erhebliche Bedenken hinsichtlich Identitätsdiebstahl, Phishing-Betrug und der Verbreitung von Desinformationen.
Die Mehrheit der Befragten ist sich der Gefahren auf Instagram und Facebook bewusst. 65 Prozent der Befragten gaben an, dass Identitätsdiebstahl ihre größte Sorge sei. Phishing-Betrug folgt mit 50 Prozent. Social-Engineering-Angriffe und Desinformationskampagnen sind ebenfalls eine große Bedrohung, die von 38 beziehungsweise 30 Prozent der Teilnehmer genannt wurde. Es ist besorgniserregend, dass fast 30 Prozent der Befragten bereits persönliche Erfahrungen mit Betrugsversuchen gemacht haben. Weitere 20,8 Prozent der Befragten kennen sogar jemanden, der bereits Opfer eines solchen Versuchs geworden ist.
Sicherheitsbedenken | Prozentsatz der Befragten |
---|---|
Identitätsdiebstahl | 65% |
Phishing-Betrug | 50% |
Social-Engineering-Angriffe | 38% |
Desinformationskampagnen | 30% |
Persönliche Erfahrungen mit Betrug | 30% |
Keine persönlichen Infos preisgeben | 30% |
Die Hälfte der Befragten hat nach einem möglichen Betrugsversuch die Kontoeinstellungen oder Passwörter geändert. Weitere 50 Prozent haben den Vorfall der jeweiligen Plattform gemeldet. Böswillige Akteure nutzen persönliche Informationen von Opfern, die sie in sozialen Medien finden, um Social-Engineering-Angriffe zu starten. Es ist bemerkenswert, dass 30 Prozent der Befragten keine persönlichen Informationen auf Instagram und/oder Facebook preisgeben.
Die Befragten zeigen sich sehr misstrauisch gegenüber dem Datenschutz der Plattformen. Fast die Hälfte der Befragten hat wenig oder kein Vertrauen in die Cybersicherheit von Instagram und Facebook. 11,2 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Hauptverantwortung für den Datenschutz bei den Nutzern selbst liegt. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, sich in der Online-Welt der Verantwortung für Ihre eigenen Daten zu entziehen.
Die ständige Weiterentwicklung von KI-Technologien birgt Risiken für die Cybersicherheit. Es ist daher nicht überraschend, dass doppelt so viele Menschen glauben, dass KI die Cybersicherheit auf Instagram und Facebook eher verschlechtern als verbessern wird. Die Nutzung von KI-generierten Bildern ist in den sozialen Medien besonders beliebt, insbesondere auf Facebook und Instagram, wo solche Inhalte häufig geteilt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass mehr als die Hälfte der Befragten bereits KI-generierte Bilder in den sozialen Medien gesehen hat.
Um sich wirksam vor Social-Engineering-Angriffen zu schützen, ist es unerlässlich, die Nutzer über die Gefahren aus dem Cyberraum zu informieren. Mehr als sechs von zehn Befragten haben noch nie eine Schulung erhalten. Deshalb ist es umso wichtiger, Informationen bereitzustellen. Instagram und Facebook sind für viele Menschen zu einem zentralen Bestandteil der täglichen Kommunikation geworden. Diese Plattformen bergen jedoch auch ernsthafte Cyber-Risiken, wie die Daten der aktuellen Umfrage ebenfalls bestätigen.
Es ist wichtiger denn je, dass Nutzer soziale Medien verantwortungsbewusst nutzen und sich vor Desinformation, Betrug und Cyberbedrohungen schützen. Eine Möglichkeit, sich zu schützen, besteht darin, regelmäßig an Schulungen zur Sensibilisierung für Sicherheitsfragen teilzunehmen. So kann das eigene Verhalten auf sozialen Plattformen und im Internet trainiert, überdacht und geändert werden.
1 https://www.mimikama.org/fake-news-haftbar-gemacht-werden/