Selbst wenn die Praxisbeispiele noch rar sind – Edge-Computing wird sich definitiv bald als wichtige Komponente von IoT-Architekturen etablieren. Die Technologie steht schon heute bereit, ist ausgereift und bezahlbar. Unternehmen wie beispielsweise HPE und Dell haben bereits ihr Hardware-Angebot an die Anforderungen des Edge-Computings angepasst. Auch PTC wird mit neuen Lösungen im Rahmen bereits bestehenden Kooperationen mit diesen Hardware-Anbietern zukünftig hybride Modelle unterstützen, bei denen ein Teil der Datenverarbeitung auf einem Cloud-Server, der andere Teil auf den sich in oder am Rande der Cloud befindlichen Endgeräten selbst stattfindet.
Dell beispielsweise bietet mit seiner Produktserie „Edge Gateway 5000“ einen Router an der Schnittstelle zwischen den Sensoren und der entfernten Steuerzentrale an, auf dem Analysewerkzeuge laufen sollen. Die Gateways sollen Daten empfangen, zusammenführen sowie analysieren, um die benötigte Bandbreite zu reduzieren, und nur aussagekräftige Informationen nach außen an ein zentrales Verarbeitungssystem zu übertragen. Bevor die Daten in dieses Gateway strömen, werden sie über die „Kepware KEP Server-EX Connectivity“-Plattform von PTC gesammelt und bereitgestellt.
Wichtig ist natürlich auch die Software-Komponente: Mit dem „Thing Watcher“ aus „Thing Worx Analytics“ beispielsweise werden Datenströme in Echtzeit analysiert, ohne sie speichern zu müssen. Der Thing Watcher liest den Datenstrom rund um die Uhr ab und erlernt so den Normalzustand des Geräts oder des Sensors. Weichen die Werte von diesem Normalzustand oder einem spezifischen Muster ab, wird der Nutzer umgehend informiert – und nicht erst, wenn ein Schaden entstanden ist.
Es liegt eigentlich nur noch an den Anwendern selbst. Sie müssen innerhalb ihres Unternehmens evaluieren, was mit der Implementierung eines Edge-Konzeptes erreicht werden soll und wie sich Mehrwerte generieren lassen. Da viele Unternehmen in der Praxis noch über die passende Cloud-Strategie nachdenken: Warum nicht gleich einen Schritt weiter gehen und über ein hybrides Szenario nachdenken, das über kurz oder lang sowieso notwendig wird?