Auch wenn die eingehende Prüfung für Händler, die nur gelegentlich gebrauchte Lizenzen verkaufen und ihre Kunden sicherlich eine Herausforderung sein kann, gibt es jedoch einige klare Anhaltspunkte, die auch von Herstellern wie Microsoft genannt werden. Der wichtigste ist dabei die rechtlich wie eine eidesstattliche Versicherung zu betrachtende originale Vernichtungs- oder Löschungserklärung des Erstbesitzers, samt der originalen Vertrags- und Lizenznummern, der Lizenzart und einem Transferformular an den Händler. Diese Angaben lassen sich beim ursprünglichen Besitzer sowie auch den Herstellern wie Microsoft leicht überprüfen.
Noch einfacher und sicherer wäre das Geschäft für alle Beteiligten, wenn die Hersteller mehr Kooperationsbereitschaft zeigen würden. Das könnte helfen, kritische und illegale Angebote wie die kanadischen Office-Pakete oder mehrfach gehandelte Volumenlizenzen schnell zu identifizieren. Schon seit Jahren gab es seitens des Gebrauchtsoftwarehandels immer wieder entsprechende Vorstöße. »Auf der deutschen Microsoft-Partnerkonferenz im Oktober 2017 in Leipzig wurde die Idee allgemein begrüßt, den Zweitmarkt für Software zu professionalisieren. Schließlich litt in der Vergangenheit auch der Ruf der Hersteller und ihrer Produkte unter einem unübersichtlichen Graumarkt mit gefälschter oder illegal weiterverkaufter Software«, berichtet Ronny Drexel von MRM.
Leider hat das bisher jedoch nicht zu konkreten Ergebnissen geführt. Die MRM will deshalb nun einen eigenen Weg einschlagen, um solche Probleme zu lösen. »Die MRM lässt aktuell auf Basis der Blockchain-Technologie ein System entwickeln, um Lizenzen jeder Art sicher, nicht manipulierbar und dezentral zu speichern«, kündigt Drexel gegenüber CRN an.