Im Hardware-Bereich wird die wachsende Nachfrage nach gebrauchten Geräten vor allem durch die heute erreichte hohe Leistungsstärke und Ausstattungsqualität befeuert. Die Zeiten, in denen die Einführung eines neuen leistungsstärkeren Betriebssystems oder anderer Softwarelösungen automatisch auch die Anschaffung stärkerer Hardware erforderte, sind damit längst vorbei. So haben sich etwa die Hardwarevoraussetzungen von Windows 7 über Windows 8 zu Windows 10 nur marginal verschoben und viele der alten Geräte können problemlos upgegraded werden. Ob die neue Rechnergeneration dank ihrer stärkeren Motorisierung mit der neuesten CPU-Generation unter der Haube noch einmal fünf Prozent schneller ist und Monitore weitere zwei Zoll breiter, spielt für die Effizienz im Büroalltag keine nennenswerte Rolle mehr.
Dieser grundlegende Wandel verändert das Hardwaregeschäft nachhaltig und ist einer der Gründe, warum der PC-Markt seit Jahren mit stagnierenden bis rückläufigen Verkaufszahlen zu kämpfen hat. Während er im Neugeschäft als Dämpfer ankommt, befeuert er jedoch gleichzeitig den Markt für gebrauchte Hardware. Im Gegensatz zum Gesamtmarkt steigen hier die Absatzzahlen seit Jahren beständig im zweistelligen Bereich. »2017 haben wir erneut ein sehr solides Wachstum verzeichnet und auch 2018 hat für uns direkt wieder sehr gut angefangen«, bestätigt Ralf Schweitzer vom seit über 25 Jahren aktiven Refurbisher GSD gegenüber CRN.
Aufgrund des ständig wachsenden Absatzes musste sein Unternehmen im vergangenen Jahr an einen neuen Standort umziehen, um ausreichend Platz und Kapazitäten für Lagerung, Wiederaufbereitung, Logistik und Vertrieb zu schaffen. Der könnte dieses Jahr besonders wichtig werden, denn für 2018 rechnen die Refurbisher mit dem großen Scheitelpunkt der Austauschwelle im Zuge der Windows-10-Einführung in deutschen Unternehmen. Auch der Mitbewerber bb-net stößt nach eigenen Angaben bereits an die Kapazitätsgrenze und plant deshalb, sich zu vergrößern.