Davon kann auch der Channel profitieren. Denn für den Zugang zu den Business-Kunden setzen beide großen Refurbisher voll auf den Fachhandel, der mit eigenen Produktlinien und Marken samt umfassender Unterstützung im Rahmen entsprechender Partnerprogramme bedient wird. »Der Reseller kann auf einen großen Lagerbestand von rund 4.000 Artikeln zurückgreifen, die fertig verpackt sind und noch am Bestelltag versendet werden können«, beschreibt bb-net-Vertriebsleiter das unter der Marke tecXL laufende Angebot für die über 500 Fachhandelspartner. Neben PCs und Notebooks zählen zum Angebot der Refurbisher auch Peripherieprodukte wie Monitore und sogar Spezialgeräte bis hin zu digitalen Infosäulen. Neben der klassischen Büro-Infrastruktur können somit inzwischen selbst Projekte in Bereichen wie Digital Signage mit den Vorteilen gebrauchter Hardware realisiert werden.
Trotz der günstigen Preise für die Kunden bleibt in diesem Geschäft noch eine weit bessere Marge für den Handel übrig als im hart umkämpften Neugeschäft. Erste Händler gehen deshalb sogar bereits dazu über, ihr Geschäftsmodell weitgehend auf gebrauchte Geräte umzustellen. So bietet etwa Daniel Michel, Geschäftsführer der G3 Solution GmbH, in seinen vier lokalen Niederlassungen inzwischen prominent die gebrauchten Alternativen von tecXL an. Für ihn sind die »Qualität und Zuverlässigkeit der deutlich höherwertigen Businessgeräte« ein optimaler Weg, um der PC-Krise etwas entgegenzusetzen und neue Kunden zu gewinnen.
Seither verzeichne sein Geschäft »weniger Ausfälle, weniger Garantiefälle, weniger Ärger und zufriedenere Kunden.« Auch wenn das Thema gebrauchte Hardware zuerst meist einen erhöhten Beratungsaufwand bedeute, könne sein Team damit letztlich die meisten Interessenten überzeugen und sie so als dauerhafte Kundschaft gewinnen, erklärt Michel weiter. »Die Kunden sind oft regelrecht überrascht von der Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit der Geräte.«