Legt die öffentliche Hand jetzt manche Investition auf Eis? Der Münchner IT-Dienstleister Cancom jedenfalls rechnet mit weniger Aufträgen als bisher und hat daher seine Jahresprognose kassiert. Bechtle hatte seine Erwartungen für das Gesamtjahr schon im Sommer zurückgeschraubt.
Der IT-Dienstleister Cancom hat seine Jahresprognose deutlich nach unten korrigiert. Als Grund nannte er die gestiegene Unsicherheit an den Märkten und die politische Entwicklung in Deutschland und Österreich. Im laufenden vierten Quartal erwirtschafte Cancom üblicherweise einen wesentlichen Teil seines Geschäfts mit der öffentlichen Hand und dem Mittelstand. Wegen der jüngsten Entwicklungen rechne der Vorstand mit Auswirkungen auf das Investitionsverhalten dieser Kundengruppen.
Nach den im Jahresvergleich schwächeren Zahlen im dritten Quartal erwartet das Münchner Unternehmen jetzt für das Gesamtjahr einen Umsatz von 1,65 bis 1,75 Milliarden Euro statt bisher 1,75 bis 2,0 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebita) wird demnach zwischen 57 und 75 Millionen Euro liegen statt den bisher erwarteten 75 bis 100 Millionen.
Konkurrent Bechtle hatte bereits im Sommer nach einem schwachen Halbjahresergebnis seine Erwartungen für das Gesamtjahr nach unten korrigiert (connect professional berichtete). Als Gründe für das schwache Geschäft nannte der IT-Dienstleister die anhaltende Investitionszurückhaltung im Mittelstand, aber auch im Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern.