Unterwegs zu einer neuen Dialogkultur

Der Mitarbeiter, das unbekannte Wesen

13. Oktober 2015, 11:19 Uhr | Ulrich Beckmann, Geschäftsführer Central Europe, Questback

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Für wen lohnt sich das?

Ist Befragungssoftware nur etwas für hippe IT-Unternehmen und aufstrebende Start-Ups? Ein klares Nein. Moderne Feedback-Instrumente passen sich an die individuellen Fragestellungen der Nutzer an. Sie eignen sich also für jedes Unternehmen, jede Branche, jede Größenordnung und jede Zielsetzung. 

Das beste Beispiel hierzu liefert das Unternehmen RAG, das mit seinen Mitarbeitern in einer nicht gerade einfachen Situation steckt. Seit Inkrafttreten des Steinkohlefinanzierungsgesetzes im Jahr 2007 geht es mit dem Bergbau bergab. Die RAG – ehemals Deutsche Steinkohle Aktiengesellschaft – befindet sich in einem klaren Downsizing-Prozess. Wer jedoch erwartet, dass mit sinkenden Mitarbeiterzahlen auch Motivation und Engagement der Belegschaft in unterirdische Sphären schwinden, wird überrascht sein. Denn Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter sind heute höher als je zuvor.

Dieses kleine Wunder hat die RAG über die Etablierung einer neuen Unternehmenskultur geschaffen. Traditionell aus einem hierarchisch geprägten System von „Befehl und Gehorsam“ kommend, fand im Angesicht der kritischen Entwicklungen ein Umdenken statt. Über Mitarbeiterbefragung Online kommt die Belegschaft seit einigen Jahren regelmäßig zu Wort – zu unterschiedlichsten Themen und Fragestellungen. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, waren wir darauf angewiesen, dass unsere Mitarbeiter in einem Umfeld arbeiten, wo sie ihre Ideen einbringen können – also in Strukturen, wo Wertschätzung, Offenheit und Dialog gelebt werden“, so Dirk Bergmann, Referent für Personal- und Führungskräfteentwicklung der RAG. „Mit konzernweiten Mitarbeiterbefragungen hatten wir die notwendigen Instrumente, um unsere Führungs- und Organisationskultur in diese Richtung zu entwickeln.“

Die Ergebnisse der Befragungen, an denen über 90 Prozent der Belegschaft teilnehmen, sprechen für sich: Obwohl 2018 das letzte Bergwerk seine Förderung einstellen wird, ist eine stetige Verbesserung in Engagement und Wertschätzung zu beobachten. So haben in der Mitarbeiterbefragung 2013 79 Prozent der Mitarbeiter zu der Aussage „Ich bin stolz darauf, für die RAG zu arbeiten“ gesagt: „stimmt voll und ganz“ oder „stimmt“.

Mitarbeiterbefragung im Alltag verankern.

Eine jährliche Mitarbeiterbefragung gibt es in vielen Unternehmen. Was sich damit aber nicht etabliert hat, ist eine Dialogkultur. Das Feedback, von dem hier die Rede ist, schafft eine solche Kultur – indem es ganz selbstverständlich in den Alltag der Mitarbeiter integriert ist und regelmäßig Impulse liefert. Denn in den Mitarbeitern eines Unternehmens schlummert eine wertvolle Ressource: Internes Wissen. Wissen über Abläufe, Workflows, Betriebsklima. Wer als Unternehmen nicht auf diesen Schatz zugreift, ist selber schuld.

Diesen Vorwurf kann sich die Bank Austria nicht machen lassen, denn neben einem Online-Kundenforum hat sie auch gleich eines für Mitarbeiter eingerichtet. Hier holt sich die Bank unmittelbares Feedback zu Servicethemen, Produkten und Prozessen. Das Forum funktioniert wie eine Online-Community: Es finden Diskussionen, Experten-Blogs und Befragungen in Echtzeit statt. Martin Gölles, Leiter der Abteilung Kundenzufriedenheit und Marktforschung: „Mit unserem Mitarbeiterforum verbessern wir nicht nur die interne Kommunikation, wir bekommen auch wertvolles Feedback zu geplanten Veränderungen. Die Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungen stärkt wiederum die Akzeptanz – gerade in Change-Prozessen ein nicht zu unterschätzender Faktor.“

Über 600 Forenbeiträge und über 16.000 abgeschlossene Feedbackbögen sind aus diesem Prozess bereits hervorgegangen. Die Ergebnisse beider Foren werden ganz selbstverständlich in die Entscheidungen des Managements integriert und haben aus Sicht des Unternehmens bereits eine ganze Reihe positiver Veränderungen angestoßen.

Fazit

Viele Mitarbeiter sind heute unzufrieden und unmotiviert. Und so mancher Arbeitgeber hat davon keinen blassen Schimmer. Daraus ergeben sich Chancen für all die Unternehmen, die bereit sind, ihr wertvollstes Potenzial zu nutzen: Die Ansichten, Ideen, Erfahrungen der Menschen, die tagtäglich in ihren Räumen sitzen und das Geschäft am Laufen halten. Ein zentrales Tool hierzu ist die Mitarbeiterbefragung, die mit Hilfe zeitgemäßer Befragungssoftware problemlos realisiert werden kann – und den Weg ebnet hin zu einer neuen Dialogkultur.

Zufriedene Mitarbeiter sind erst der Anfang. Was darauf folgt sind höhere Motivation, mehr Effizienz, steigender Umsatz. Wer Feedback nutzt, hat nichts zu verlieren. Aber alles zu gewinnen.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Der Mitarbeiter, das unbekannte Wesen
  2. Bewerten – we like!
  3. Für wen lohnt sich das?

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu connect professional

Weitere Artikel zu Callcenter-Lösungen

Weitere Artikel zu Callcenter-Dienstleistungen

Weitere Artikel zu TK-Distribution

Weitere Artikel zu Callcenter-Outsourcing

Matchmaker+