Wo es Sinn macht, aber sicher nicht um jeden Preis
funkschau: Wie wird sich die Unternehmenskommunikation Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren auf Basis von All-IP gestalten? Bleibt Telefonie weiterhin der vorherrschende Kanal?
Lars Brückner: Im Business-Umfeld sicher, während Collaboration mit anderen Unternehmen oder auch Social-Media-Kontakte bei der Kundenansprache sicher deutlich weiter ausgebaut oder besser integriert werden. Im Wesentlichen ist nichts schneller und unmissverständlicher als ein gesprochenes Wort. Möglicherweise verändern sich unsere Telefonie-Gewohnheiten und auch Gerätetypen. Ein gesprochenes Wort als ‚Das Kommunikationsmittel‘ bleibt.
funkschau: Raten Sie zu einer sanften Migration oder würden Sie so viele Systembereiche wie möglich parallel auf IP umstellen?
Brückner: Unsere Kunden sollen im Beratungsgespräch mit einem unserer 25.000 Fachhandelspartner frei entscheiden können, für welche Strategie sie sich entscheiden. So bieten wir neben modernen IP-Systemen auch weiterhin klassische TK-Anlagen an und planen diese auch nicht vom Markt zu nehmen. Wir raten zudem, auch die VoIP-Nebeneffekte wie beispielsweise höheren Stromverbrauch, seltene Einhaltung von versprochenen Einspareffekten, Ausweitung beziehungsweise auch nur Verlagerung von Investitionskosten in die eigene Netzinfrastruktur durch hochwertige Switche oder Glasfaserverbindungen, Beeinflussungsmöglichkeit oder Abhängigkeit der Sprachübertragung von anderen Geräten im Netzwerk, zusätzliche Fehlerquellen oder langfristige Anbieter-Abhängigkeit bei Cloud-TK-Systemen mit immerwährenden Kosten zu berücksichtigen. Unser Motto lautet: IP da, wo es Sinn macht – aber sicher nicht um jeden Preis.