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Datacenter-Virtualisierung

Virtuose Virtualität

14. Juni 2013, 10:02 Uhr | Dirk Jarzyna, Redaktion funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Vmwares Software-Defined-Datacenter-Strategie

SDDC hat also viel mit Virtualisierung zu tun, und da ist beispielsweise Vmware einer der Spezialisten. Vmware hat gemeinsam mit EMC den Begriff SDDC erst geprägt und ist, was konkrete Produkte betrifft, wohl am weitesten fortgeschritten. Einen großen Teil der SDDC-Strategie von Vmware bildet die „vCloud-Suite“, die Datacenter-Managern Software-Defined-Computing, Software-Defined-Storage- und -Networking-Elemente sowie Management- und Cloud-Komponenten bietet. Hinzu kommt eine ursprünglich von Nicira entwickelte Technik. Nicira war im Feld des Software-Defined-Networkings, kurz SDN, tätig und offerierte Multi-Hypervisor-Netzwerkinfrastruktur. Die Nutzer konnten damit ihr Netzwerk aus einer Software-Perspektive heraus betreiben und die Kontrolle von den Hardware-Elementen entfernen. SDN ist ein Weg des Networkings, wo die Kontrolle von der Hardware gelöst und einer Controller genannten Software-Komponente übergeben wird. Nicira hinzuzufügen, ergänzt also die SDDC-Strategie von Vmware – offenbar so gut, dass Vmware im Juli vergangenen Jahres mehr als eine Milliarde Dollar locker machte, um sich Nicira vollständig einzuverleiben.

Damit aber nicht genug: Im Februar verkündete Vmware die Unterzeichnung einer Vereinbarung über den Kauf von Virsto Software. Virsto stellt Software her, die Storage-Performance und -Utilization in virtuellen Umgebungen optimiert. Das Unternehmen positioniert sich selbst als die „Vmware für Speicher“. Virsto-Software könnte die Virtualization-Storage-Layer unter dem Vmware-Hypervisor für Server werden, um Software-Defined-Storage, kurz SDS, für Unternehmen und die Cloud zu ermöglichen. Virsto hat ein eigenes Dateisystem, so wie es viele Anbieter von Hybrid-Storage haben. Das erlaubt eine Eins-zu-eins-Verbindung zwischen VM-I/O-Queues und den Ziel-Speicherobjekten. Die Vorteile dabei sind eine reduzierte I/O-Latenz und verbesserte Bandbreite für I/O. Außerdem wird eine Vereinfachung erzielt durch den Wegfall komplexer LUNs und einem simpleren Vmware-Storage-Konstrukt, das durch Vmware gemanagt wird.

Virsto offeriert außerdem Storage-Funktionen wie Schnappschüsse, Klone und Thin-Provisioning als systemweite Funktionen an Stelle von Storage-Array-Funktionen. Damit könnten End-to-End-Performance-Informationen „vSphere“ für Server bekanntgegeben werden. Virstos Portfolio enthält auch Produkte für Citrix. Somit ist es möglich, dass Vmware irgendwann Produkte lanciert, die Vmware, Citrix und Microsoft-Hyper-V überspannen. Apropos Microsoft: Microsofts Ankündigung von Storage-Spaces als Komponente von Windows-Server 2012 dürfte mit ein Grund für Vmwares Gelüste, Virsto zu kaufen, gewesen sein. Vmware möchte denselben simplen und softwaredefined Storage-Service bieten, den Storage-Spaces Hyper-V und Windows-Server 2012 bietet. Das bedeutet einen Schritt weg von komplexen APIs, wie sie bislang für die Integration von Storage-Arrays in Vmware zur Verfügung standen.