Die rasante Entwicklung rund um Künstliche Intelligenz und generative KI lassen die Frage aufkommen, inwieweit die Menschen den Entwicklungen noch hinterherkommen. Digitale Bildung ist hier ein wichtiges Stichwort – das Thema nehmen mittlerweile immer mehr Tech-Unternehmen selbst in die Hand.
Als Microsoft im Februar seine 3,2-Milliarden-Investition für das Rheinische Revier bekanntgegeben hat, ging es primär um die Rechenzentren, die dort entstehen sollen. Die neu entstehende Infrastruktur soll dazu beitragen, die Nachfrage nach KI-spezifischer Rechenleistung und Cloud-Lösungen zu stillen. Für die Region in Nordrhein-Westfalen dürfte damit der Strukturwandel einhergehen, der die Menschen von der Kohle zur KI führen soll.
Doch Infrastruktur allein sorgt nicht für einen Wandel – tragen und herbeiführen müssen ihn Menschen. Und hier setzt der zweite Teil des Announcments von Microsoft an: die Vermittlung digitaler Kompetenzen, insbesondere KI-Kenntnisse und technische KI-Fähigkeiten.
Dafür will das Tech-Unternehmen zusammen mit seinem Partner-Ökosystem neue Trainingsprogramme starten. Bis Ende 2025 sollen 1,2 Millionen Menschen in Deutschland geschult werden. Eine durchaus beeindruckende Zahl. Auch die dafür nötigen Partnerschaften mit Organisationen und Unternehmen kommen einem Rundumschlag gleich: Es geht um ein Netzwerk von Microsoft-zertifizierten Schulungsdienstleistern, Industriepartnern, Universitäten, gemeinnützige Organisationen, staatliche Einrichtungen und Verbände.
Am 18. März hat nun Microsoft Details zum geplanten Paket mit Qualifizierungsangeboten bekanntgegeben. Microsoft selbst umschreibt die Angebote als „umfangreich“ – ein Wort, das es wohl tatsächlich trifft. Geplant sei demnach:
Auch andere Tech-Unternehmen haben erkannt, dass sie für die Befähigung der Menschen, damit diese mit moderner Technik und Technologie umgehen können, etwas tun müssen.
So setzt ServiceNow ebenfalls auf die Beteiligung bei Aus- und Weiterbildung. Das Unternehmen für digitale Arbeitsabläufe hat im November letzten Jahres das Ausbildungsprogramm „ServiceNow Career Accelerator“ in Deutschland gestartet. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsanbieter StartSteps wird dabei ein zweistufiges Programm angeboten, um IT-Fachkräfte von morgen auszubilden. Unterstützt wird die Initiative von der Bundesagentur für Arbeit. Das achtmonatige Programm richtet sich primär an Arbeitssuchende und Quereinsteiger. Die erlernten Fähigkeiten als System Administrator, Application Developer oder ServiceNow Consultant sollen Teilnehmer:innen in einem anschließenden dreimonatigen Praktikum anwenden können. Mit dem zusätzlichen Programm „RiseUp with ServiceNow“, das seit Oktober 2022 läuft, sollen sich bis Ende 2024 eine Million Menschen auf der Plattform des Unternehmens qualifizieren können.