Vectoring

Highspeed auf Kupfer

11. Juli 2013, 15:07 Uhr | Frank Engel und Hans Peter Trost, Lantiq

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Vectoring auf Systemebene

Crosstalk hat schon ab geringen Entfernungen zwischen dem DSLAM und dem DSL-Anschluss des Nutzers (CPE) signifikanten Einfluss auf die erreichbare Datenrate. Hervorgerufen wird dieser Effekt durch Interferenzen, die bei parallel laufenden Leitungen aufgrund des hoch frequenten Signals entstehen. So wird die DSL-Bandbreite schon nach wenigen Metern deutlich reduziert. In der Praxis bedeutet das, dass Provider nicht immer die gebuchte DSL- Geschwindigkeit tatsächlich liefern können.

Kupferkabel werden meist im Verbund verlegt, damit eine entsprechend hohe Kapazität gewährleistet werden kann. Bis zu hundert Kabelstränge verlaufen in so einem Kabelverbund und können sich gegenseitig stören. Die Folge: Das Netz wird langsam. Mit Hilfe von Vectoring wird ein Kompensationssignal generiert und eingespeist, das das Nebensprechen eliminiert und somit das Nutzsignal ohne merkliche Leistungseinbußen überträgt.

Werden die Signalinterferenzen vom DSLAM oder Kabelverzweiger (FTTC) aus weitestgehend unterdrückt, sind auch nach 500 Metern Leitungslänge noch Anschlüsse mit hoher Datenrate realisierbar. In der Praxis gehen Anbieter bei VDSL2-Anbindungen von maximal 50 MBit/s bei einer Leitungslänge von 500 bis 700 Metern aus. Mit Vectoring können deutlich mehr als 100 MBit/s (Downstream) beziehungsweise 30 MBit/s (Upstream) erreicht werden (siehe Abbildung 2).

Der große Vorteil der genannten Technologien ist, dass die Implementierung schneller und deutlich kostengünstiger im Vergleich zu FTTH erfolgen kann. Damit haben Betreiber die Möglichkeit, ihre Dienste zu differenzieren und erfolgreich gegen Kabelanbieter zu konkurrieren. So kann der adressierbare Markt für schnelle Breitband-Dienste erweitert werden, angesichts der von der Europäischen Kommission geforderten Vollabdeckung mit „Superfast Broadband“ (mindestens 30 MBit/s) bis 2020.

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