Auch bei dem auf Server spezialisierten Spezialdistributor Macle mit seiner Eigenmarke Grafenthal sieht man die Marktveränderungen gelassen. »Tatsächlich gibt es ein starkes Wachstum im Datacenterbereich, wo asiatische Fertiger stark verkaufen, während das Mittelstandsgeschäft eher stagniert«, erklärt Geschäftsführer Andreas De Matteis im Gespräch mit CRN. »Die Server werden auch immer leistungsfähiger, sodass weniger Geräte gekauft werden. Und natürlich bemerken wir auch die Veränderungen in Richtung Cloud. Aber wir sind eine kleine Marke und können Nischen besetzen.« Große Hersteller würden diese Entwicklung viel schmerzhafter spüren, denn sie beträfe zuerst die Großunternehmen. »Kleine und mittelgroße Firmen werden auch weiter eigene Server betreiben. Natürlich verlagern auch sie Anwendungen wie Office 365 in die Cloud. Andere wie die Warenwirtschaft und alles, was sensible Daten betrifft, bleibt meist lokal. Ich habe als Hersteller und Distributor keine Sorgen, dass das Servergeschäft auf Null geht. Wir sind trotz dieser Entwicklung stets gewachsen.«
Systemhäusern, die auch weiterhin gute Geschäfte mit IT-Infrastruktur machen wollen, rät er, sich auf ihre Kernkompetenz zu besinnen und sich zu spezialisieren – sei es auf Branchenlösungen oder Themen wie Datensicherheit. »Für den Verkauf von Hardware sollte man genau sondieren, ob man sich mit einer Marke gut positionieren kann oder nur ein Wiederverkäufer unter tausenden ist und damit leicht austauschbar. Mit dem, was alle machen, ist am wenigsten zu verdienen.«