Den Fachkräftemangel sehen beide als wachsendes Problem für Systemhäuser und deren Kunden. Aber auch als starken Wachstumstreiber
„99 Prozent der Akteure im Markt wissen noch gar nicht, wie schlimm es wird“, prophezeit Kalisch. Er habe die letzten Jahre eine Vielzahl von Systemhäusern gesehen und weiß, „wie viele dort über 50 sind und wie viele bald in Rente gehen“. Hochgerechnet seien das sechs, sieben Millionen Menschen, die in den nächsten zehn Jahren den Arbeitsmarkt verlassen. „Wir wissen, dass eine riesige Lücke entsteht.“ Und nach Corona seien viele Mitarbeiter „ein bisschen unzufrieden“. Die Wechselbereitschaft sei riesig. „Da ist unglaublich viel Bewegung im Markt.“
Kämmerer ist nicht ganz so pessimistisch. Die IT-Branche sei Jahrzehnte mit Rückenwind gesegelt und immer noch auch für Fachkräfte eine super attraktive Branche,
Trotzdem wird es auch hier künftig ohne Kooperation nicht gehen, meint Kalisch. "Wir werden immer Partner hinzu holen müssen mit einer gewissen Expertise und Spezialfähigkeiten.“
Das kann Kämmerer nur betätigen. Für ATD sei die Mitgliedschaft in der iTeam-Systemhauskooperation „der Entwicklungsbooster“ gewesen. „Mich auf diese Gruppe einzulassen, war einer der wichtigsten Schritte für die Entwicklung der ATD.“
Viele Sachen im Bereich der Produktivität und Know how lasse sich in der Kooperation gut lösen. „Es gibt aber immer noch Themen, die muss ein Systemhaus für sich selbst lösen.“