Collaboration-Tools haben die Zusammenarbeit verändert – doch wie weit sind Unternehmen hinsichtlich des Mindsets und wie können Systemhäuser dabei unterstützen? Diese Fragen diskutierte Systemhaus-Coach Olaf Kaiser beim BusinessNightTalk in Hamburg mit Alexander Eggers und Marco-Silvio Studt.
Bevor die Sprache auf das „Wie“ eines Digital Workplace kam, stellte Kaiser zu Beginn eine Verständnisfrage an das Publikum in Hamburg sowie im Live-Stream. Sie lautete: „Wie klar ist, was der Digital Workplace genau beinhaltet?“ 60 Prozent gaben an „Vollkommen klar“, 40 Prozent waren der Ansicht „Jeder versteht darunter, was er will“. „Vollkommen klar“, „Eher unklar“ und „Das sind im Wesentlichen die Microsoft M365 Apps“ blieben bei 0 Prozent.
So warf denn Kaiser sicherheitshalber noch einen Blick auf die Wikipedia-Definition als gemeinsame Diskussionsgrundlage. Demnach sei ein Digital Workplace „eine zentrale digitale Arbeitsplattform, die Informationen, Tools und Services ortsungebunden zur Verfügung stellt. Als organisationsinternes Webportal stellt es eine Weiterentwicklung des Intranets dar“ und sei ein Sammelbegriff für Werkzeuge, die es ermöglichen, kollaborativ mit funktional bedeutsamen Unternehmensanwendungen zu arbeiten.
Das Wort „Sammelbegriff“ legt es nahe: Selbst wenn man nur auf einen Anbieter fokussiert, gibt es in diesem Bereich ein riesiges Ökosystem. Wie finden sich einerseits Unternehmen in dem großen Angebot an Möglichkeiten zurecht? Und wie geht es andererseits den Systemhäusern, insbesondere im Hinblick auf nahende Fristenden von Supportangeboten?
Die Entwicklungen in allen beteiligten technischen Bereichen sind enorm dynamisch, das Tempo hoch. Damit haben letztlich alle Seiten zu kämpfen, offensichtlich auch die Experten: „Ich beschäftige mich acht Stunden am Tag im Grunde mit Teams und auch nur mit Teams“, leitet Alexander Eggers ein: „Und ich habe schon Probleme, hinterher zu kommen. Das heißt, wir haben eine Situation, da müssen wir wirklich schauen: Wie schaffen wir es, Systeme für die Endanwender zu finden, damit der große Nutzen, der in diesen Produkten liegt, auch wirklich abgerufen werden kann.“
Die Herausforderung auf Administrationsseite sei es also, Unternehmenskunden hier so zu beraten, dass nicht etwa ein „Overload an Informationen“ entstehe, so Eggers. Vor allem sollte nicht die Situation entstehen, dass Kunden und Nutzer irgendwann für sich entscheiden, dass sie statt einem Collaboration-Tool oder einer Chat-Funktion doch wieder auf die E-Mail zurückgreifen, weil es damit einfacher war.