Die angespannte Wirtschaftslage ist in den letzten Monaten auch im Channel angekommen, wie die aktuelle Umfrage von Compris zeigt. Ein wachsender Teil der IT-Systemhäuser und IT-Dienstleister bekommt mittlerweile eine deutliche Investitionszurückhaltung seiner Kunden zu spüren.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich vor allem in Deutschland seit dem letzten Jahr spürbar verschlechtert. Das bekommt nun auch die erfolgsverwöhnte IT-Branche zu spüren. Obwohl der Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung in vielen Branchen riesig ist, halten die Unternehmen ihr Geld zusammen. Das belegt auch die aktuelle Umfrage des Channel-Dienstleisters Compris auf Basis von Interviews mit IT-Dienstleistern, Service-Providern und IT-Systemhäusern.
Diese nehmen mittlerweile eine deutliche Investitions-Zurückhaltung auf Kundenseite wahr – auch, wenn mehr als ein Drittel der befragten IT- Unternehmen noch keine Auswirkungen spürt oder gerade dadurch neue Geschäftschancen durch Optimierungen in der IT-Landschaft entdeckt.
Die wirtschaftliche Lage wird von den IT-Systemhäusern & -Dienstleistern jedoch recht unterschiedlich bewertet. 25 Prozent spüren noch keine Auswirkungen auf die eigene Geschäftsentwicklung. 14 Prozent nehmen wahr, dass gerade durch die geänderten Rahmenbedingungen auch neue IT-Ansätze und Optimierungen wie Kostentransparenz, bessere Managebarkeit und homogenere IT-Infrastruktur gefragt sind. Aber 26 Prozent berichten, dass IT-Projekte vermehrt verschoben werden. 21 Prozent nehmen eine deutliche Verunsicherung auf Kundenseite wahr und bei 6 Prozent der Befragten sind schon geplante IT-Investitionen & Projekte storniert worden.
Client-Geschäft am stärksten betroffen
Den stärksten Rückgang (48 Prozent) verzeichnen die Systemhäuser derzeit bei Workplace-Systemen (Notebook, Dekstop-PCs etc.). Das spiegelt auch die aktuelle PC-Marktlage wider. 18 Prozent nehmen aber auch Rückgänge bei Storage, 15 Prozent bei Servern, 7 Prozent bei Managed Services, 6 Prozent bei Netzwerk-Ausstattung und 4 Prozent sogar bei Security wahr.
Die Unsicherheit wächst
Nur ein Viertel der Befragten rechnet mit einer sichtbaren Verbesserung der wirtschaftlichen Lage innerhalb der nächsten 6 Monate. Fast genauso viele (21 Prozent) gehen davon aus, dass es noch mindestens 6 bis 12 Monate dauert, und 10 Prozent vermuten gar, dass es mit der langanhaltenden Wachstumsphase erst einmal vorbei ist. Fast die Hälfte (45 Prozent) traue sich wegen der starken Verunsicherung ihrer Kunden gar keine Einschätzung zu.
Angesichts der schwachen Wirtschaftslage fallen den Befragten auch nur wenige Veränderungen ein, die für mehr Umsätze sorgen könnten. 20 Prozent gehen davon aus, dass der „Business-Mehrwert“ der IT-Investitonen zukünftig stärker in den Fokus rücken wird und die Kunden den Mehrwert der Investitionen stärker hinterfragen.
12 Prozent berichten, dass das Thema Sustainability & Energieeffizienz an Bedeutung gewinnt. 10 Prozent gehen davon aus, dass Finanzierungsformen, wie Leasing oder Mietkauf wichtiger werden.
4 Prozent glauben, dass Systemhäuser dem Thema Verfügbarkeit & Beschaffung von IT- Hardware für Kunden stärkere Aufmerksamkeit schenken müssten. Weitere 6 Prozent gehen davon aus, dass IT gerade durch die aktuellen Entwicklungen eine größere Rolle in der Unternehmens-Strategie spielen wird.