Allen Widrigkeiten zum Trotz hat Lenovos Datacenter-Sparte die Coronakrise bisher gut gemeistert. Und das, obwohl der Nachfrageboom im PC-Geschäft im vergangenen Jahr zunächst nicht auf das Infrastrukturgeschäft übergeschwappt sei, wie Dieter Stehle einräumt. Der Mittelstand habe erstmal gezögert, zu investieren. Das habe zu einem deutlichen Marktrückgang im ersten Halbjahr 2020 geführt. Dafür gab es einen massiven Trend zu Cloud und Managed Services, weil die Firmen ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schicken mussten. Im weiteren Verlauf des Jahres zog aber auch der Rest an. Der Datacenter-Bereich sei deshalb 2020 in der DACH-Region deutlich zweistellig gewachsen, so Stehle.
Der bereits sichtbare Shift im Markt habe sich seit dem letzen Jahr aber nochmal verstärkt. »Ein Teil geht in die Cloud, ein Teil in hybride IT. Die Vielschichtigkeit wird zunehmen.« Lenovo begegne diesem Wandel mit einem stärkeren Fokus auf Solutions. »Der Kunde will immer weniger ein Stück Technik kaufen, sondern Lösungen. Wir werden deshalb einen Fokus auf Managed Services legen sowie auf ISVs und Service Provider«, so Stehle. Der Trend gehe klar in Richtung as-a-Service, »wie es unsere PC-Kollegen schon machen.«
Sabine Hammer kann diese Entwicklung aus dem Partnergeschäft nur bestätigen: »Was letztes Jahr weggebroch ist, waren vor allem klassische Projekte. Aber Lösungsprojekte haben funktioniert und das sind solche mit hohem Beratungsbedarf.« Dabei kämen auch kleine Partner, local heroes, zum Zuge, denn solche Projekte gingen auch im Kleinen. Das habe Lenovo auch bei den Partner Awards berücksichtigt, bei denen dieses Mal bewusst Lösungsprojekte prämiert wurden.
Diese Entwicklung wird sich noch einmal beschleunigen und darauf hat Lenovo in seinem Partnerprogramm reagiert. Es sei nicht alles neu, so Hammer, die Basis bleibe konstant. Aber es wurden Services, Solutions, Software und auch Storage als Wachstumsthemen definiert und dafür neue Möglichkeiten und Anreize vorgesehen.
Ab jetzt haben Partner auf jeder Stufe – Silber, Gold, Platin – eine Spezialisierungsmöglichkeit im Lösungsbereich. »Wir honorieren Extras mit Services, Software, Solutions und auch Storage«, so Hammer. »Das heißt nicht, dass der Standard-Server nichts mehr Wert ist, im Gegenteil«, er könne jetzt mit zusätzlichen Leistungen und Services quasi veredelt werden.