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Turbo für den Gebrauchtmarkt

4. Februar 2021, 12:29 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Turbulentes Jahr

Andreas E. Thyen, LizenzDirekt
Die Vorteile gebrauchter Software für Händler und Kunden sind ähnlich gelagert wie bei der Hardware
© LizenzDirekt

Allerdings hatte der Gebrauchtsoftwaremarkt mit einigen zusätzlichen Turbulenzen zu kämpfen. Gleich im Frühjahr änderte Microsoft überraschend die Lizenzbedingungen für sein »from SA«-Abomodell und verlangt seither, dass die On-Premises-Lizenzen gehalten werden, um in den Genuss des Rabatts zu kommen. Ein Schritt, der bei Kunden und Händlern gleichermaßen für Aufregung und Unsicherheit sorgte. Zumal er just zu einem Zeitpunkt kam, an dem viele Unternehmen insbesondere im Office-Bereich vor der Entscheidung standen, auf ein Abomodell zu wechseln, um ihre Mitarbeiter mobil zu machen. »Ich habe die plötzliche Änderung der Produktbestimmungen inmitten einer globalen Pandemie als schamlos, maßlos und rechtlich zweifelhaft empfunden«, empört sich etwa Andreas E. Thyen, Geschäftsführer von Lizenzdirekt, gegenüber ICT CHANNEL über dieses Vorgehen. Inzwischen hat sich der Rauch aber etwas verzogen. So ist etwa die anfängliche Angst vom Tisch, dass auch Bestandskunden ihren Rabatt verlieren könnten, wenn sie die Lizenzen veräußert haben. Selbst bei Neukäufen kann es sich dennoch lohnen, die Altlizenzen in bare Münze zu verwandeln. Gerade große Kunden haben etwa gute Chancen, dennoch einen entsprechenden Rabatt für sich auszuhandeln.

Damit in Zusammenhang steht ein weiteres Problem, das sich durch die extrem beschleunigte Cloud-Bewegung im vergangenen Jahr verschärft hat: Die Abhängigkeit von großen US-Softwareanbietern, die nicht nur Datenschützer mit wachsender Sorge beobachten. »Das beginnt dabei, dass Gerichtsstände und anwendbares Recht oftmals in Irland beheimatet sind und setzt sich instrumentell durch quasi-staatliche Drohgebärden im Zusammenhang mit Audits und marktmissbräuchlichen Verhaltensweisen, die zu vielen Bußgeldern geführt haben, fort. Hinzu kommen für den Kunden die Abhängigkeit und vermeintliche Alternativlosigkeit«, führt Dr. Daniel Taraz, Rechtsanwalt und Geschäftsführer der Jentzsch IT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, aus. Er plädiert dennoch dafür, die Anbieter deshalb nicht zu dämonisieren, sondern lieber nach Auswegen zu suchen, wie Europa Anreize mehr digitale Souveränität erlangen und ein Ökosystem schaffen kann, das Anreize für innovative, freiheitsfreundliche Lösungen wie Open Source schafft.

Forderungen, die in der Praxis zumindest bisher nicht immer so leicht umzusetzen sind, wie U-S-C-Chef Peter Reiner als Softwareexperte und vom Home-Schooling betroffener Vater feststellen musste: »Erst hatte man an den Schulen Angst, aus Datenschutzgründen Microsoft 365 zu verwenden. Stattdessen entschied man sich für „Mebis“, das jetzt nicht funktioniert.«

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