Wenngleich drei von vier der deutschen Unternehmen (73 Prozent) bereits auf die Cloud setzen, verbleiben nach wie vor 27 Prozent, die noch vollkommen auf sie verzichten. Fast drei Viertel der Nichtnutzer geben als Grund hierfür die Angst vor einem unberechtigten Zugriff an sowie vor einem möglichen Verlust von sensiblen Daten, zu denen auch geistige Assets zählen, wie Marcus Busch, Geschäftsführer von Leaseweb Deutschland betont.
Derlei Befürchtungen sind nicht ganz unberechtigt – nicht zuletzt wegen des im Jahr 2018 durch die USA verabschiedeten »Cloud Acts« , der teils im Widerspruch zur seit Mai 2018 geltenden EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) steht. Demnach unterliegen US-Unternehmen der Pflicht, auch Daten, die außerhalb der USA gespeichert oder verarbeitet werden, den US-Behörden ohne richterlichen Beschluss auszuhändigen zu müssen. Dies impliziert sämtliche Daten, die sich in der Obhut oder unter der Kontrolle von US-Unternehmen befinden.
Dass das Thema Datenschutz in den USA zwar ein Begriff ist, dieser jedoch ganz anders als in Europa interpretiert wird, zeigt der jüngste Google-Skandal. Die Gesundheitsorganisation Ascension hatte dem Internetkonzern im Zuge einer Kooperation Millionen von detaillierten Patientendaten ohne Einverständnis der involvierten Patienten und Ärzte ausgehändigt. Jene Daten wurden schließlich einer Auswertung und Analyse durch Google unterzogen. »Der Vorfall ist ein treffendes Beispiel für den Umgang mit sensiblen Daten in den USA. Man möchte sie verkaufen. So laufen dort die Geschäftsmodelle. Datenschutz ist nicht von Interesse«, erklärt Andres Dickehut, geschäftsführender Gesellschafter von ColocationIX.
Fest steht: Die Welt entwickelt sich in Richtung Cloud. Viele Produkte und Dienstleistungen der großen Player wird es in naher Zukunft nicht mehr On-Premises geben. »Der Markt konsolidiert sich von alleine, wenn man keine andere Möglichkeit hat, als diese Dienstleistung zu benutzen. Das Blech im Keller hat da ausgedient«, prognostiziert Hendrik Flierman, Global Sales Director bei G Data.